Ukraine-Krieg

60 Kilometer lange Kolonne vor Toren Kiews

Teilen

Die russische Armee hat ihre Angriffe auf zahlreiche ukrainische Städte in der Nacht auf Mittwoch fortgesetzt. Riesige russische Militärkolonne steht im Nordwesten Kiews.

Vor allem mit Einbruch der Dunkelheit greifen russische Einheiten mit ballistischen Raketen vornehmlich militärische Ziele bei den Großstädten an. Kiewer Angaben nach gab es am Dienstag eine Umgruppierung der russischen Truppen, die auf eine baldige zweite Welle von Vorstößen hindeute. Der Vormarsch aus dem Nordwesten von Kiew sei dabei vorerst in einer Entfernung von 15 bis 20 Kilometern gestoppt worden. Die aus dem Gebiet Tschernihiw von Nordosten heranrückenden Truppen bilden Satellitenaufnahmen zufolge eine über 60 Kilometer lange Kolonne. Tschernihiw sei dabei komplett eingekreist und alle Ausfahrten vermint. 

Kämpfe nahe Kiews

In Schytomyr sollen Marschflugkörper des russischen Typs Kalibr zahlreiche Wohngebäude und ein Krankenhaus beschädigt haben, meldete die Agentur Unian. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren brennende Häuser und Rettungskräfte zu sehen. Schytomyr liegt rund 140 Kilometer westlich der Hauptstadt Kiew. 

In Borodjanka, 50 Kilometer von Kiew entfernt, zerstörten russische Luftangriffe der ukrainischen stellvertretenden Außenministerin Emine Dscheppar zufolge am Dienstag zwei Wohngebäude. Sie teilte dazu ein Video der teilweise zerstörten Häuser mit brennenden Wohnungen. Die Angaben ließen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

Cherson im Süden der Ukraine eingenommen

Die russische Armee hatte bereits die Einnahme der Hafenstadt Cherson im Süden der Ukraine gemeldet. "Einheiten der russischen Streitkräfte haben die Regionalhauptstadt Cherson vollständig unter ihre Kontrolle gebracht", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums in der Früh in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung. Die "zivile Infrastruktur" und die öffentlichen Verkehrsmittel funktionierten weiterhin normal.

Von ukrainischer Seite gab es für die Einnahme von Cherson jedoch keine Bestätigung. Nach Angaben lokaler Behörden ist die Stadt allerdings vollständig umzingelt.
 
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.