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Neue Großangriff erwartet

64 Kilometer langer Militärkonvoi steht vor Kiew

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Russische Truppen planen offenbar eine neue Offensive in Kiew.

Die russische Armee hat am sechsten Tag ihres Angriffskrieges die massiven Angriffe gegen die beiden größten ukrainischen Städte Charkiw und Kiew fortgesetzt. In Charkiw wurden nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow Umspannwerke gesprengt und die oberen Stockwerke zweier Hochhäuser zerstört. Besorgnis gab es wegen eines über 60 Kilometer langen russischen Militärkonvois vor den Toren Kiews. Allerdings vermeldete die ukrainische Armee den Abschuss mehrerer Flugzeuge.

64 Kilometer langer Militärkonvoi steht vor Kiew
APA/AFP/Satellite image ©2022 Maxar Technologies
× 64 Kilometer langer Militärkonvoi steht vor Kiew

Der US-Sender CNN berichtete am Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Militärexperten, dass der Sturm auf die Hauptstadt unmittelbar bevorstehen könnte. Allerdings könnte die Armee auch versuchen, einen Belagerungsring um die Stadt zu bilden. Für Besorgnis sorgten auch Erkenntnisse des auf die Analyse von Satellitenbildern spezialisierten US-Unternehmens Maxar, wonach der russische Armeekonvoi im Nordwesten der Stadt mit 40 Meilen (64 Kilometer) mehr als doppelt so lang ist als bisher angenommen.

Es wird brutal

Der frühere US-Geheimdienstkoordinator James Clapper äußerte die Erwartung, dass die russische Armee insbesondere den Artilleriebeschuss intensivieren werde. "Es wird brutal und hässlich werden", sagte der am Montagabend (Ortszeit) dem US-Sender CNN. Die ukrainische Parlamentsabgeordnete Kira Rudik sagte, man stelle sich auf eine Belagerung ein. Wichtig sei, die Zufahrtsstraßen nach Kiew offen zu halten, betonte sie.

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko sagte auf die Frage, wie lange die Stadt dem russischen Druck standhalten könne: "So lange wir am Leben sind." Es gebe nämlich eine unglaubliche Einigkeit in der Bevölkerung, die "nicht zurück in die Sowjetunion" wolle. "Wir sehen unsere Zukunft als modernes europäisches Land. Das ist unser Ziel", betonte er.
 

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