Beschädigte Verbindung wieder hergestellt

AKW Saporischschja hat wieder externe Stromversorgung

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Die am Samstag beschädigte Verbindung sei wieder hergestellt, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi mit.

Saporischschja/Kiew (Kyjiw)/Moskau. Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA) zufolge wieder an das externe Stromnetz angeschlossen. Die am Samstag beschädigte Verbindung sei wieder hergestellt, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi auf Twitter mit. Das sei nur vorübergehend eine Erleichterung in einer ansonsten unhaltbaren Situation. Nach dem Ausfall der Stromleitung durch Beschuss wurde das AKW über seine Notfall-Dieselgeneratoren versorgt.

Das bereits vor Wochen heruntergefahrene AKW war zeitweise vollkommen ohne Strom, wodurch automatisch Dieselgeneratoren angesprungen seien. Die Dieselvorräte reichten für zehn Tage eines solchen Notbetriebs, hieß es.

Größtes Atomkraftwerk Europas

Das größte Atomkraftwerk Europas war bereits im September für rund zwei Wochen vom ukrainischen Stromnetz abgeschnitten worden. Während der Unterbrechung lief die Stromversorgung über Notfall-Leitungen sowie über den letzten der sechs Reaktoren, der damals noch in Betrieb war. Anschließend wurde auch der letzte Reaktor aus Sorge vor einem Atomunfall heruntergefahren. Das Nuklearmaterial muss jedoch auch im abgeschalteten Zustand weiter gekühlt werden.

Russland kontrolliert das AKW faktisch seit Anfang März, als Moskaus Truppen im Zuge des Angriffskriegs große Teile der Südukraine besetzten. Das Kraftwerk ist in den vergangenen Monaten bei schweren Kämpfen mehrfach unter Beschuss geraten. Die Ukraine und Russland geben sich gegenseitig die Schuld. Russlands Präsident Wladimir Putin ordnete am Mittwoch an, das Kernkraftwerk im Zuge der völkerrechtswidrigen Annexion der besetzten ukrainischen Gebiete zu verstaatlichen.

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