Ein Dirigent der Philharmonie von Cherson ist nach ukrainischen Angaben in seinem Haus von russischen Soldaten erschossen worden, weil er die Kooperation verweigerte.
Jurij Kerpatenko sei "brutal" ermordet worden, weil er sich geweigert habe, "mit den Besatzern zusammenzuarbeiten", teilte das ukrainische Kulturministerium am Samstag mit. Die südukrainische Stadt Cherson ist seit Kriegsbeginn von russischen Truppen besetzt.
"Medienberichten zufolge planten die Besatzer und ihre Kollaborateure beim Philharmonie-Orchester anlässlich des Weltmusiktags am 1. Oktober ein festliches Konzert in Cherson", teilte das Ministerium weiter mit.
Die russischen Vertreter hätten mit dem Konzert "die angebliche 'Wiederherstellung eines friedlichen Lebens' in Cherson" demonstrieren wollen, hieß es weiter. Kerpatenko habe sich jedoch "kategorisch geweigert", mit ihnen zusammenzuarbeiten. Der Dirigent habe aus seiner Einstellung keinen Hehl gemacht und sich geweigert, die besetzte Stadt zu verlassen.
Kerpatenko arbeitete seit dem Jahr 2000 an der Regionalen Philharmonie Cherson, 2004 wurde er Chefdirigent des nach Mykola Kulisch benannten Musik- und Dramatheaters in Cherson.