Weltpolitik

Erdogan kritisiert Westen: "Alle reden nur"

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich über westliche Diplomatie im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland beschwert.

"Alle reden nur, keiner tut etwas", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu Erdogan. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der deutsche Kanzler Olaf Scholz seien in Moskau gewesen, auch US-Präsident Joe Biden rede immer davon, dass man im Gespräch mit Russland sei. "Aber dabei ist nichts rausgekommen", so Erdogan.

Nun liege es an der NATO, etwas zu unternehmen. Welche Aktionen er damit meinte, ließ Erdogan jedoch offen. In einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte Erdogan, eine Verschlimmerung des Konflikts und eine militärische Konfrontation würden niemandem etwas bringen. Das ging aus einer Mitteilung des Präsidialamtes hervor.

Erdogan plädierte demnach für diplomatische Lösungen, zu denen Ankara seinen Beitrag leisten wolle. Die Türkei erkenne keine Schritte an, die sich gegen die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine richteten, sagte Erdogan mit Blick auf die russische Anerkennung der selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk. Erdogan lud Putin erneut zu Gesprächen in die Türkei ein.

Das NATO-Land Türkei pflegt sowohl zur Ukraine als auch zu Russland enge Beziehungen. Erdogan sagte laut Anadolu, die Türkei werde keinen der beiden Partner aufgeben. Die Türkei habe ein großes Interesse an engen Beziehungen zur Ukraine. Ankara verkauft Kiew etwa Kampfdrohnen. Auch die "sehr fortgeschrittenen" Beziehungen zu Russland wolle man nicht aufgeben. Ankara ist unter anderem wegen Gaslieferungen abhängig von Moskau.

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