Skrupellose Kämpfer

Ex-Wagner-Söldner packt aus: ''Wir mussten Dörfer auslöschen''

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Zwei ehemalige Söldner sprechen über die brutalen Anweisungen. Die Befehle erteilte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (†62) persönlich.

Die Söldnergruppe "Wagner" ist für ihre Grausamkeit bekannt. Zwei ehemalige Söldner sprechen nun von Kriegsverbrechen, die die Gruppe in der Ukraine begangen haben soll. Die brutalen Befehle habe Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin (†62) persönlich erteilt.

Maxim Selenow und Alexej Chernyawsky, zwei ehemalige Häftlinge (beide verurteilte Mörder), die von der Wagner-Gruppe rekrutiert wurden und vor etwa acht Monaten geflohen waren und seither versteckt leben, haben das russische Portal der Menschenrechtsorganisation "Gulagu.Net" (Deutsch: Nein zum Gulag), kontaktiert.

Selenow: "Definitiv etwa 40 Menschen getötet"

Die beiden waren als Wagner-Söldner an dem Angriff auf die ukrainische Stadt Soledar beteiligt und haben dort Gräueltaten begangen. Dabei hätten sie Wohnblocks erstürmt, Granaten geworfen und Verwundete anschließend getötet, berichten Selenow und Chernyawsky. "Wer hat den Befehl gegeben – zwei Granaten in ein Fenster, zwei Granaten in eine Tür, und dann reingehen und (Anm. die Verwundeten) erledigen?", fragt Menschenrechtler Osechkin in einem Video. "Prigoschin selbst", antwortet der Ex-Wagner-Söldner Selenow und fügt hinzu: "Als wir zu diesem fünfstöckigen Wohnblock kamen, haben wir definitiv etwa 40 Menschen getötet."

Chernyawskys Angaben zufolge habe Prigoschin zu ihm gesagt: "Seien Sie darauf gefasst, dass Sie, sobald Sie in die Häuser eindringen, Frauen und Kinder töten müssen. (...) Egal wer, sie müssen alle getötet werden, weil sie Ukrainer sind."

Bereits vor dem Angriff seien sie auf diese Verbrechen vorbereitet worden. "Sie sagten, wenn wir Städte und Dörfer einnehmen und in Häuser eindringen, werden wir Frauen und Kinder töten", erzählt Chernyawsky. "Wir mussten alle töten. Wir sind Wagner, wir töten jeden", sagt Chernyawsky.

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