Neue Rede

Putin: Nicht Ukraine ist der Feind, sondern diese Monster

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Die Rede des Kreml-Chefs deutet an, auf welchen Krieg er sich vorbereitet 

Wladmir Putin äußerte sich am Dienstag während einer Sitzung des "Pobeda"-Organisationskomitees in Moskau zum Konflikt in der Ukraine und zog dabei Parallelen zum Zweiten Weltkrieg. Am Anfang seiner Rede sprach Putin zunächst in der für ihn typischen Weise über das Thema.

Er betonte jedoch, dass Russland nicht gegen die Ukraine als solche kämpfe. „Wir kämpfen gegen ‚Banderiten‘-Monster und ihresgleichen“, erklärte Putin. „Es ist wichtig, die Beweise vorzulegen und der Welt zu zeigen, um Missverständnisse darüber zu klären, gegen wen wir kämpfen und welche Ziele wir verfolgen. Unser Feind ist nicht das ukrainische Volk, sondern diese Monster und ihre Unterstützer.“

Der Begriff „Banderit“ bezieht sich auf Stepan Bandera, den früheren ukrainischen Partisanenführer und die radikal nationalistische OUN-B. Diese Gruppierung war während des Zweiten Weltkriegs an der Ermordung von zahlreichen Juden beteiligt. Putin benutzt Bandera wiederholt für seine Propaganda und behauptet, seine Hauptabsicht sei es, die Ukraine zu "entnazifizieren".

Parallelen zum Zweiten Weltkrieg

In seiner Rede stellte Putin Verbindungen zwischen der aktuellen „Spezialoperation“ und dem sowjetischen Widerstand gegen Nazi-Deutschland her. Er zog Parallelen zu historischen Ereignissen wie der Schlacht von Stalingrad und Kursk und sagte: „Das spiegelt die aktuelle Situation wider. Die spezielle Militäroperation wird fortgesetzt.“ Er betonte auch die Notwendigkeit, Infrastruktur wieder aufzubauen, wie es nach dem Zweiten Weltkrieg der Fall war.

Ein Bericht des US-Thinktanks „Institute for the Study of War“ interpretiert diese Aussagen als Anzeichen dafür, dass Russland beginnt, die „Spezialoperation“ als einen wirklichen Krieg zu betrachten. Putins Vergleiche sollen dem russischen Volk auch die Ernsthaftigkeit und mögliche Dauer des Konflikts vermitteln.
 

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