Das Zeitfenster für eine erfolgreiche russische Offensive ist äußerst begrenzt.
Russland verstärkt nach ukrainischen Angaben offenbar zur Vorbereitung einer neuen Offensive seine Streitkräfte in der Ostukraine. "Wir sehen, dass immer mehr Reserven in unsere Richtung verlegt werden, wir sehen, dass mehr Ausrüstung herbeigeschafft wird", sagte Serhij Hajdaj, der ukrainische Gouverneur der größtenteils von russischen Truppen besetzten Region Luhansk.
Wenig Zeit für neue Offensive
Laut dem US-Institut für Kriegsstudien (ISW) sehen russische Militärblogger das Zeitfenster für eine erfolgreiche russische Offensive als begrenzt an. Die russische Militärführung habe es demnach eilig, eine Offensive zu starten, bevor westliche Militärhilfe in der Ukraine eintreffe. Zudem bringe das Tauwetter im Frühjahr schlammige Böden und behindere damit schnelle Offensivbewegungen, schrieb die in Washington ansässige Denkfabrik in ihrem jüngsten Bericht am Montag (Ortszeit).
Zuletzt hatte es russische Geländegewinne um die Stadt Bachmut in der Ostukraine gegeben. Die Ukraine selbst plant eine Frühjahrsoffensive zur Rückeroberung verlorener Gebiete, wartet aber auf die Lieferung der versprochenen Kampfpanzer und Raketen mit größerer Reichweite aus dem Westen.
London vermutet, dass Kommandanten aufgrund von politischem Druck aus Moskau unrealistische Ziele verfolgen, die sie mit den vorhandenen, unterbesetzten und unerfahrenen Einheiten aber nicht erreichen könnten. "Die russische Führung wird wahrscheinlich weiterhin weitreichende Vorstöße fordern", so das Verteidigungsministerium auf Basis seines geheimdienstlichen Lageberichts. Es bleibe aber unwahrscheinlich, dass Russland in den kommenden Wochen die Kräfte aufstellen könne, die nötig seien, um den Ausgang des Krieges wesentlich zu beeinflussen,