Ukraine-Krise

Kiew: Russische Truppen wollen Lyssytschansk einkesseln

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Im Osten der Ukraine versuchen russische Truppen nach Einschätzung des ukrainischen Militärs weiterhin, die strategisch wichtige Stadt Lyssytschansk einzukesseln.

 Das sei eine der Hauptanstrengungen des Feindes, teilte der ukrainische Generalstab am Mittwoch in seinem Lagebericht mit. Die Offensive in Richtung der Stadt werde fortgesetzt. Details wurden nicht genannt. Russische Truppen stehen bereits am Südrand der Stadt.

Vertreter prorussischer Separatisten hatten zudem berichtet, es gebe schon Kämpfe im Stadtgebiet. Angriffe Russlands gebe es außerdem in Richtung der westlich von Lyssytschansk gelegenen Stadt Bachmut. Um das Tempo aufrechtzuerhalten, hätten die Besatzer ihre Bataillonsgruppe verstärkt, hieß es. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Beim russischen Vormarsch auf den Ballungsraum Slowjansk-Kramatorsk gibt es hingegen wenig Bewegung. Dort konzentriere sich der Feind darauf, Bedingungen für weitere Angriffe zu schaffen.

Des weiteren meldeten die ukrainischen Behörden zwei Tote nach einem Angriff auf die ostukrainische Großstadt Dnipro. Mittwoch früh seien von Rettern die Leichen eines Mannes und einer Frau unter den Trümmern eines von einer feindlichen Rakete zerstörten Unternehmens gefunden worden, wie der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, im Nachrichtendienst Telegram schrieb.

Sechs Raketen seien am Dienstag auf die Stadt abgefeuert worden. Sie hätten ein friedliches Unternehmen getroffen, das nichts mit dem Militär zu tun habe. In Medienberichten war von einer Autowerkstatt die Rede. Russische Truppen betonen, nur militärische Ziele anzugreifen.

Zudem hat es nach ukrainischen Angaben mindestens drei Tote und fünf Verletzte bei einem russischen Angriff Mittwoch früh auf die Stadt Mykolajiw im Süden der Ukraine gegeben. Das schrieb der Militärgouverneur des Gebiets Mykolajiw, Witali Kim, im Nachrichtendienst Telegram. "Die russischen Besatzer flogen einen Raketenangriff auf Mykolajiw." Eine Rakete habe ein Hochhaus getroffen.

Die lokalen Behörden riefen die Menschen auf, während des Luftalarms an einem sicheren Ort zu bleiben und keine Bilder vom Ort des Angriffs zu veröffentlichen. Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich nur schwer oder gar nicht unabhängig überprüfen.

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