Armenien will Kreml-Boss nicht im Land haben

Knallhart-Ansage an Putin: Verbündeter schließt sich Haftbefehl an

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Schock in Moskau: Armenien, ein eigentlich mit Russland verbündetes Land, warnt Putin jetzt vor einem Besuch und schließt sich dem Haftbefehl an. 

Nach dem Haftbefehl des internationalen Strafgerichtshofs muss Putin nun mit den unangenehmen Folgen umgehen.

Den Haag. Hier erließ der Gerichtshof den Haftbefehl gegen Kreml-Boss Wladimir Putin (70). Die Reaktion der Russen: Spott und Drohungen. Ihr Motto bei dabei: Niemand würde den Staatschef einer Atommacht verhaften.

Nun kommt es aber anders, als wohl gedacht: Denn ausgerechnet Armenien, ein eigentlich mit Russland verbündetes Land, warnt Putin vor einem Besuch und schließt sich dem Haftbefehl an!

Überraschend, denn Armenien unterhält grundsätzlich nicht nur enge diplomatische, wirtschaftliche und militärische Beziehungen zu Russland, sondern gehört auch zu Russlands Anti-Nato-Bündnis: der „Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit“ (OVKS).

Jetzt aber warnt Gagik Melkonyan, Abgeordneter der armenischen Nationalversammlung und Mitglied der Regierungspartei, den Kreml-Diktator vor einem Besuch.

'Putin soll besser in seinem eigenen Land bleiben'

So zitiert die "Bild" das Interview des Politikers mit dem armenischen Portal „factor.am“: „Wenn Putin nach Armenien kommt, sollte er verhaftet werden.“ Und weiter: „Putin sollte besser in seinem eigenen Land bleiben.“

Seine Haltung begründet er, da er sich an die Entscheidungen des Internationalen Strafgerichtshofs gebunden fühlt: „Wenn wir Teil dieser Abkommen sind, sollten wir unsere Verpflichtungen erfüllen. Russland soll seine Probleme mit der Ukraine lösen (...) Ich möchte, dass Putin nicht nach Armenien kommt“, so der Abgeordnete der Regierungspartei.

Schließlich begann Armenien erst letzte Woche den Prozess, um das Römisches Statut zu ratifizieren – die Grundlage des Internationalen Strafgerichtshofs.

So reagiert Russland

Russlands Außenministerium reagierte rasch und wird von Medienberichten zitiert: : „Moskau hält die Pläne von Jerewan, dem Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs beizutreten, vor dem Hintergrund der jüngsten illegalen und rechtlich nichtigen 'Haftbefehle' gegen die russische Führung für absolut inakzeptabel.“

Armenien distanziert sich immer mehr von Russland

Es wird immer deutlicher, dass Armenien versucht, sich von Russland abzukapseln. Bereits Anfang des Jahres überraschte Armenien mit einer sehr überraschenden Aussage an Moskau: So werde man das gemeinsam geplante Militärmanöver unter der Leitung Russlands in diesem Jahr NICHT abhalten. 

 

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