Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei der Journalistin.
"Nein zum Krieg" und "Glaubt nicht der Propaganda, sie lügen euch hier an" stand auf dem Plakat, das Marina Ovsyannikova (44) in die Kameras hielt. Die Redakteurin des Staatssenders Perwy Kanal, dem populärsten Russlands, wählte für ihren Protest die Hauptnachrichtensendung, die von einem Millionenpublikum verfolgt wird. Die Übertragung wurde sofort unterbrochen, die Aufmerksamkeit war maximal. Die zweifache Mutter wird als "mutigste Frau Russlands" gefeiert. Auch Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei ihr.
Gericht. Nach dem Protest wurde die 44-Jährige verhaftet. Vier Anwälte versuchten Ovsyannikova die ganze Nacht zu finden. Russische Medien veröffentlichten dann das erste Foto - es zeigt Ovsyannikova unversehrt mit ihrem Anwalt. Gleich am Dienstag stand sie vor Gericht, plädierte auf nicht schuldig. Sie bekam 30.000 Rubel Geldstrafe und wurde freigelassen.
In einem Video hatte sie sich für ihre bisherige kremltreue Haltung entschuldigt und alle Russen aufgerufen, auf die Straße zu gehen. "Sie können uns nicht alle verhaften", sagte sie kämpferisch.
Frankreichs Präsident Macron bot ihr bereits politisches Asyl an.