Friedenstreffen in Rom

Macron: "Nichts rechtfertigt diesen Krieg"

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Der französische Präsident Emmanuel Macron ist am Sonntagnachmittag in Rom eingetroffen, um am internationalen Friedenstreffen "Der Schrei des Friedens - Religion und Kultur im Dialog" teilzunehmen.

Dieses wurde der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio mit Vertretern aus allen Weltreligionen organisiert. Politiker, Intellektuelle und Kulturschaffende aus 40 Ländern beteiligten sich am Treffen. Macron betonte dabei, dass "nichts" den russischen Angriffskrieg rechtfertige.

Bei dem Treffen traf Macron seinen italienischen Amtskollegen Sergio Mattarella, Episkopatschef Matteo Zuppi, den französischen Oberrabbi, Haim Korsia, und den Generalsekretär der Muslim World League, Abdul Karim Al-Issa. Im Rahmen dieses Treffens wird Papst Franziskus am Dienstag im Kolosseum für den Frieden beten.

"Wir sprechen über Frieden, über diesen Schrei nach Frieden genau in dem Moment, in dem die Ukrainer kämpfen, um Widerstand zu leisten, um ihre Würde zu verteidigen, um ihre Grenzen und ihre Souveränität zu schützen", sagte Macron.

Macron suchte Dialog mit Putin

"Wir müssen mit dem russischen Volk sprechen, wir müssen sein Gewissen ansprechen. Nichts rechtfertigt diesen Krieg, nichts erklärt diesen Krieg. Ich habe mein Bestes getan, um mit (dem russischen Präsidenten Wladimir) Putin zu sprechen, aber die Antwort habe ich nicht und es gibt keine Antwort, die diesen Krieg rechtfertigen, erklären oder legitimieren kann", sagte der französische Präsident.

Laut Macron ist die russische Invasion in der Ukraine "das Ergebnis eines übersteigerten Nationalismus, der sich aus der Demütigung nährt, die aus der Zerstörung des Sowjetimperiums resultiert". Russland habe sich vom Rest der Welt isoliert und sich selbst davon überzeugt, dass es Bedrohungen gebe, sagte der französische Präsident. Moskau habe "sich selbst davon überzeugt, dass der Rest der Welt versuchen will, Russland zu zerstören".

Gegen Recht des Stärkeren

"Wir können nicht am Rande des Geschehens bleiben. Heute gibt es ein Volk, das angegriffen wird, und auf der anderen Seite Politiker, die beschlossen haben, anzugreifen, einzumarschieren und zu demütigen. Neutral zu bleiben würde bedeuten, dass das Recht des Stärkeren gilt. Das teile ich nicht", sagte Macron.

Der französische Präsident wird am Montag vom Papst bei einer Privataudienz empfangen. Am Montag wird Macron die neue italienische Premierministerin Giorgia Meloni treffen.

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