Putin-Vertrauter

Medwedew verteidigt in französischem TV-Interview Krieg

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Immer wieder stellt Russland den Krieg gegen die Ukraine, den es Ende Februar selbst begonnen hat, als angeblich notwendige Maßnahme zum Schutz der eigenen Bevölkerung dar.

Kiew (Kyjiw)/Moskau. Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat den Angriffskrieg gegen die Ukraine in einem Interview im französischen Fernsehen gerechtfertigt. "Es wird sogar eine militärische Spezialoperation durchgeführt, damit es nicht zum Dritten Weltkrieg kommt", sagte Medwedew am Freitag dem Sender LCI in dem viertelstündigen Gespräch. Ungeachtet der vielen zivilen Opfer nannte der jetzige Vizechef des nationalen Sicherheitsrats das Vorgehen in der Ukraine "maximal schonend und gemäßigt".

Immer wieder stellt Russland den Krieg gegen die Ukraine, den es Ende Februar selbst begonnen hat, als angeblich notwendige Maßnahme zum Schutz der eigenen Bevölkerung dar. Medwedew bekräftigte Vorwürfe gegen die NATO und westliche Staaten, "einen sogenannten Stellvertreterkrieg gegen die Russische Föderation" zu führen. Russland habe derzeit nicht vor, Atomwaffen einzusetzen.

Der 56-Jährige war zwischen 2008 und 2012 Präsident und gilt als Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin. Er ist ein glühender Verfechter des Kriegs. Mehrfach äußerte er sich abfällig über die Ukraine und stellte sogar deren Fortbestand infrage. Interviews mit russischen Politikern in westlichen Medien sorgten mehrfach für Kritik. Empörung löste ein Auftritt von Außenminister Sergej Lawrow im italienischen Fernsehen aus, dessen Ausführungen in den Augen vieler nicht kritisch genug hinterfragt wurden.

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