Russland spottet

Moskau: Selenskyj geht es nun um sein Überleben

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Russland hat die Gespräche des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in den USA als inhaltsleer abgetan. 

 Selenskyjs Reise sei ohne Erfolg verlaufen, sagte der russische Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, am Mittwoch. "Alle haben den Bettler aus Kiew satt." Es sei Selenskyj nicht gelungen, Washington davon zu überzeugen, dass die Ukraine wichtiger sei als die Sicherheit der USA.

US-Präsident Joe Biden hatte bei Selenskyjs Besuch die Aussichten auf eine schnelle Bewilligung weiterer US-Hilfen gedämpft. Er räumte ein, er könne "keine Versprechungen" machen, sei aber hoffnungsvoll, dass es eine Einigung im Kongress geben werde. Zugleich gab er 200 Millionen US-Dollar Hilfe für Kiew frei - "30 Mal weniger als von Selenskyj erhofft", wie russische Medien hämisch kommentierten.

Die neuen US-Sanktionen gegen Russland und die Militärhilfe seien "nicht mehr als der Versuch, gute Miene zu schlechtem Spiel zu machen", sagte Antonow. Russland werde sich davon nicht abhalten lassen, seine außenpolitischen Interessen weiter durchzusetzen.

Es geht um sein Überleben

Moskau hatte am 24. Februar 2022 den Krieg gegen die Ukraine begonnen - unter anderem mit dem Ziel, einen NATO-Betritt des Landes zu verhindern. Die von Biden in Aussicht gestellten Millionen an Unterstützung "bringen nur eine Verlängerung des Konflikts und des Leids Tausender Menschen", meinte Antonow.

Selenskyj hingegen betont immer wieder, die westliche Unterstützung sei unabdingbar, die Unabhängigkeit und Freiheit der Ukraine zu verteidigen. Er hatte den USA bei seinem inzwischen dritten Besuch für die bisherige Hilfe gedankt und um weitere finanzielle und militärische Unterstützung gebeten. Als ein Ziel für 2024 nannte er, dass die Ukraine ihre Flugabwehr stärken wolle, um die Hoheit über ihren Luftraum wiederzulangen. Davon verspricht sich Selenskyj auch Erfolge am Boden.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, meinte, dass Selenskyj auch seiner eigenen Zukunft wegen in die USA gereist sei. "Er sorgt sich ausschließlich und nur um sein politisches Überleben – ja und wahrscheinlich nicht nur um sein politisches, sondern um sein Überleben überhaupt", sagte sie am Dienstag. "Ohne Geld, ohne amerikanische Hilfe wird das nicht möglich sein."

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