Sonderbeauftragter Tschubais

Enger Putin-Berater setzt sich ins Ausland ab

Teilen

Berater des russischen Präsidenten soll sich dauerhaft ins Ausland begeben haben  

Der russische Präsident Wladimir Putin verliert einem Insider zufolge einen altgedienten Vertrauten: Der frühere Reformer Anatoli Tschubais hat seinen Posten als Sonderbeauftragter von Putin für Beziehungen zu internationalen Organisationen aufgegeben, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Tschubais habe das Land bereits verlassen und nicht die Absicht, zurückzukehren.

Tschubais ist die bisher hochrangigste Persönlichkeit in Russland, die von ihrem Posten zurückgetreten ist, seit dem Einmarsch in der Ukraine vor einem Monat, der in Russland nach offiziellen Sprachgebrauch als "spezielle Militäroperation" bezeichnet wird. Tschubais gilt als Architekt der post-kommunistischen Reformen in Russland in den 1990er Jahren. Er führt einst auch eine liberalen Oppositionspartei an. Auch leitete er das staatliche Technologieunternehmen Rusnano.

Parlamentsabgeordnete der Kreml-Partei Geeintes Russland dürfen Russland unterdessen ohne Sondergenehmigung nicht mehr verlassen. Eine solche Erlaubnis müsse von Fraktionschef Wladimir Wassiljew erteilt werden, sagte der stellvertretende Generalsekretär der Partei, Alexander Sidjakin, der Staatsagentur Ria Nowosti am Mittwoch. Diese Entscheidung habe die Fraktion allerdings bereits vor Monaten getroffen, meinte er. Betroffen seien ausschließlich Duma-Abgeordnete von Geeintes Russland und nicht alle knapp zwei Millionen Parteimitglieder.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.