Putin

Eskalation im Schwarzen Meer

Putin will zivile Schiffe versenken

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Experten fordern harte Reaktion: NATO soll Kriegsschiffe schicken. 

Nach dem Ende des Abkommens über die Ausfuhr ukrainischen Getreides will Russland Schiffe in den betroffenen Gebieten des Schwarzen Meeres als mögliche "Gegner" einstufen.

USA nehmen Drohung ernst

Die USA halten nun auch Angriffe auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer für möglich. "Das russische Militär könnte seine Angriffe auf ukrainische Getreideanlagen ausweiten auf Angriffe auf zivile Schiffe", sagte Adam Hodge, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, am Mittwoch (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP. Neu freigegebene Geheimdienstinformationen würden darauf hindeuten, "dass Russland zusätzliche Seeminen in den Zufahrten zu ukrainischen Häfen gelegt hat".

 Das russische Verteidigungsministerium hatte am Mittwoch angekündigt, alle Schiffe im Schwarzen Meer mit dem Ziel Ukraine ab Donnerstag als Schiffe einzustufen, "die potenziell militärische Ladung transportieren". Zudem würden Länder, unter deren Flagge Frachtschiffe auf dem Weg in ukrainische Häfen fahren, künftig als Konfliktparteien aufseiten Kiews gewertet.

Top-Experten fordern nun ein Einschreiten der NATO. „Putin spielt mit dem Feuer“, so der amerikanische Ex-Nato-Admiral James Stavridis. Kreml-Kritiker Garri Kasparow fordert die Nato dazu auf, „Frachtschiffe mit wertvollem Getreide zu eskortieren. Russlandexperte Anders Aslund hält diesen Schritt auch für möglich. „Russland wird einen Nato-Marinekonvoi nicht angreifen. Es ist zu schwach für solche Abenteuer.“

London sieht Risiken für russische Schwarzmeerflotte 

Das britische Verteidigungsministerium geht davon aus, dass der russischen Schwarzmeerflotte bei Patrouillen Angriffe von ukrainischen Drohnenschiffen und Raketen drohen. Die Briten blickten in ihrem täglichen Update bei Twitter am Donnerstag auf das Getreideabkommen, das bisher den Export von ukrainischem Getreide über den Seeweg ermöglichte. Russland hatte die Vereinbarung auslaufen lassen und angekündigt, Schiffe in betroffenen Gebieten als mögliche Gegner einzustufen.

"Die russische Schwarzmeerflotte wird nun wahrscheinlich eine aktivere Rolle einnehmen, um jeglichen laufenden Handel zu unterbrechen", schrieben die Briten. Die Blockadeoperationen seien jedoch durch ukrainische, unbemannte Wasserfahrzeuge und Marschflugkörper zur Küstenverteidigung gefährdet.

 
 

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