Laut Bericht

Russen stehlen Ausrüstung für 135 Mio. Dollar aus Tschernobyl

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Laut ''Washington Post'' töteten russische Soldaten vor ihrem Abzug aus Tschernobyl im März neun Arbeiter und stahlen Technik im Wert von 135 Millionen Dollar.

Als die russischen Truppen im Angriffskrieg gegen die Ukraine das Atomkraftwerk Tschernobyl einnahmen, war die Welt in Schockstarre. Der Reaktor blieb aber unversehrt und Putins Armee zog nach einem Monat weiter. Jetzt machen die Ukrainer eine Schadensanalyse – und die hat es in sich. 

Laut ''Washington Post'' stahlen russische Soldaten vor ihrem Abzug aus Tschernobyl im März Technik im Wert von 135 Millionen Dollar. "Ich kann nicht sagen, dass sie der Menschheit Schaden zugefügt haben, aber sicherlich der Ukraine großen wirtschaftlichen Schaden", sagt Mykola Bespaly (58), Direktor des zentralen analytischen Labors der Anlage, gegenüber der "Washington Post". Putins Armee stahl: 689 Computer, 344 Fahrzeuge, 1.500 Strahlungs-Messgeräte, nicht ersetzbare Software und praktisch sämtliches Brandschutz-Equipment. 

6.000 Personen arbeiteten vor der russischen Invasion im Atomkraftwerk Tschernobyl, das zwar keinen Strom mehr produziert, unter anderem aber die Auswirkungen der Katastrophe von 1986 weiter analysiert wurden. Bis auf ein paar Hundert Mitarbeiter wurden alle kurz vor dem russischen Angriff evakuiert, so Bespaly zur "Washington Post". 

Neun Arbeiter getötet

Diejenigen, die blieben, wurden als Geiseln genommen und hätten Hunderte Stunden unter russischer Aufsicht gearbeitet und sich oft tagelang nicht ausgeruht, um sicherzustellen, dass die Systeme laufen und die Sicherheit der Anlage gewährleistet bleibt. Die russischen Soldaten töteten neun Arbeiter, heißt es in dem Bericht.  

Die Ukrainer, die wieder die Kontrolle über die Anlage übernommen haben, suchen unter anderem nach dem gestohlenen Equipment, das teilweise mit GPS-Tracker versehen ist. Fündig wurden sie etwa an der Grenze zu Belarus, aber auch in Belarus selber, wie in Gomel oder Minsk.

 

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