Vor dem Hintergrund der Finanzsanktionen wurde Geschäftsbetrieb der Sberbank fast komplett gestoppt.
Wien. Paukenschlag in der heimischen Bankenszene: Die Europatochter der staatlichen russischen Sberbank mit Sitz in Wien steht angesichts der Sanktionen nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank vor dem „Ausfall“. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) verhängte ein vorübergehendes Moratorium: Die Bank darf „keinerlei Auszahlungen, Überweisungen oder andere Transaktionen durchführen“.
100 Euro pro Tag. Die einzige Ausnahme von diesem Zahlungsmoratorium gibt es für Einleger, die zur Sicherung des nötigsten täglichen Bedarfs 100 Euro pro Tag abheben dürfen. Die Einlagen der Sparer seien aber bis zu einer Summe von 100.000 Euro pro Person geschützt. Die von der österreichischen Einlagensicherung gedeckten Einlagen betragen rund 1,1 Mrd. Euro. Die Einlagensicherung (ESA) wies darauf hin, „dass bisher kein Einlagensicherungsfall“ vorliege.
„Wir unternehmen alle Anstrengungen, um diese beispiellose Situation im Sinne der Kunden zu meistern“, so Sberbank-Europe-Chefin Sonja Sarközi.
Wolf-Rückzug. Siegfried Wolf, Topmanager mit guten Russland-Connections und Steyr-Automotive-Eigentümer, zieht sich indes mit Auslaufen der Funktionsperiode am 22. März als Aufsichtsratsvorsitzender der Sberbank Europe zurück. Er stand seit 2012 an der Spitze des Gremiums.