Durch Artilleriefeuer getötet

Russischer Beschuss tötet ukrainische Familie

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Kurz vor dem ersten Jahrestag des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland am Wochenende wieder massiv ukrainische Städte und Dörfer beschossen.

Im Gebiet Cherson im Süden der Ukraine wurden nach Angaben der örtlichen Behörden am Sonntag drei Erwachsene einer einzigen Familie durch Artilleriefeuer getötet. Ein 13-jähriger Junge sei verletzt worden, teilte die regionale Militärverwaltung mit.

Ein weiteres Kind der Familie in dem Dorf Burhunka sei wie durch ein Wunder unverletzt geblieben. Am Freitag ist es genau ein Jahr her, dass Russland das Nachbarland überfiel - allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz.

Kampfdrohnen-Regiment zerstört

Auch in vielen anderen Regionen der Ukraine gehört der Krieg heute längst zum Alltag. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte einen Raketenangriff auf ein ukrainisches Militärobjekt in der Stadt Chmelnyzkyj - weit ab von der Front im Westen. Dort sei am Samstag die Stellung eines Kampfdrohnen-Regiments zerstört worden. Über den Treffer auf ein Militärobjekt hatten die ukrainischen Behörden ohne weitere Details berichtet. Die Angaben aus dem Kampfgebieten sind von unabhängiger Seite in vielen Fällen kaum zu überprüfen.

Am kommenden Freitag ist der erste Jahrestag: Am 24. Februar stießen russische Truppen auf Befehl von Präsident Wladimir Putin aus mehreren Richtungen in das Nachbarland vor. Die Ukrainer wehren sich dank internationaler Militärhilfe. Am Dienstag will sich Putin in einer Rede an die russische Nation wenden. Parallel dazu wird US-Präsident Joe Biden in Polen erwartet, dem Nachbarland der Ukraine im Westen. Der Krieg prägte am Wochenende auch die diesjährige Münchner Sicherheitskonferenz.

Geschosse treffen ukrainische Stadt im Gebiet Donezk

Im Osten der Ukraine schlugen nach Angaben der örtlichen Behörden in der Stadt Druschkiwka in der Nacht zu Sonntag mehrere russische Geschosse ein. Dabei seien zwei Wohnhäuser beschädigt worden, teilte der Gouverneur des umkämpften Gebiets Donezk mit, Pawlo Kyrylenko. Angaben über Verletzte oder Todesopfer machte er zunächst nicht. Druschkiwka liege weit hinter der Front, werde aber trotzdem immer wieder mit Raketen beschossen, schrieb Kyrylenko auf Telegram.

Nach einem Bericht des Nachrichtenportals "Ukraiinska Prawda" wurden seit Samstag insgesamt acht ukrainische Verwaltungsgebiete beschossen. Dazu gehörten auch die Gebiete Sumy, Charkiw, Saporischschja und Dnipropetrowsk - alle nahe der Front. Sonntagfrüh gab es vielerorts wieder Luftalarm.

Bei den Kämpfen am Boden hob das Moskauer Verteidigungsministerium russische Angriffe in Richtung Kupjansk und Liman hervor. Genannt wurden hohe Verlustzahlen der Ukraine an Soldaten und Material, die sich aber nicht unabhängig bestätigen lassen. Nicht genannt wurden die russischen Angriffe auf die Stadt Bachmut, bei denen vor allem Bewaffnete der Söldnertruppe Wagner eingesetzt werden. Dort sind die ukrainischen Verteidiger schwer unter Druck.

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