Die russischen Behörden haben einen Massenexodus von Fachkräften im IT-Bereich festgestellt.
"Bis zu zehn Prozent der Angestellten von IT-Unternehmen haben das Land verlassen und sind nicht zurückgekehrt. Insgesamt befinden sich rund 100.000 IT-Spezialisten im Ausland", sagte Digitalminister Maksut Tschadajew am Dienstag laut russischen Nachrichtenagenturen. Ein Großteil der Ausgereisten arbeite jedoch weiterhin für russische Unternehmen.
Viele der in den vergangenen Monaten ins Ausland gegangenen IT-Spezialistinnen und -Spezialisten halten sich in der Türkei, Georgien, Armenien, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder den zentralasiatischen Staaten auf. Von dort können sie häufig weiter arbeiten und auch ihr Gehalt aus Russland beziehen.
Tschadajew rief die Betriebe des IT-Sektors den Nachrichtenagenturen zufolge dazu auf, keine strengen Vorgaben für das Arbeiten aus der Ferne zu machen. Denn dies könne die ausgereisten Russen "dazu bringen, sich Arbeit bei einer ausländischen Firma zu suchen".
Zu den Gründen, warum so viele Menschen Russland verließen, machte Tschadajew keine Angaben. Eine erste Welle von Ausreisen war in den Wochen nach dem Beginn der russischen Offensive gegen die Ukraine zu beobachten gewesen, eine zweite im Herbst, nachdem der Kreml die Mobilmachung von hunderttausenden Russen im kampffähigen Alter angekündigt hatte.
