Alle Besitzer sind aufgerufen, die verlassene Fahrzeuge in Mariupol bis zum 1. Juli abzuholen.
In der von russischen Truppen eroberten Stadt Mariupol sollen alle verlassenen Autos verstaatlicht werden, sofern sie ihre Besitzer nicht bis zum 1. Juli abholten. Dies teilte laut der Nachrichtenagentur Ukrinform ein Berater des Bürgermeisters von Mariupol, Petro Andrjuschtschenko, am Freitag mit, er nannte die Stadt einen "Friedhof verlassener Autos." Auch berichtete er von Personen, die sich als "Freiwillige" bezeichneten und gegen Geld Fahrzeuge aus der Stadt evakuierten.
"Eine typische Win-Win-Situation für die Besatzer", so Andrjuschtschenko. Entweder kämen die Besitzer aus von der Ukraine kontrollierten Gebieten und schlössen sich damit einer lokalen Mobilisierungs- und Arbeitsreserve an oder der Fuhrpark der selbst ernannten Donezker Volksrepublik 'DVR' wird wieder aufgefüllt. Oder die den Besatzungsbehörden von Donezk nahe stehenden Leute verdienten damit Geld. "Die einzigen, die rote Zahlen schreiben, sind die Einwohner von Mariupol", so der Beamte.
Die Aggression Russlands hat in Mariupol eine humanitäre Katastrophe ausgelöst. Die Stadt wurde durch feindlichen Beschuss und Bombenangriffe fast vollständig zerstört und hat heute keine stabile Strom-, Wasser- und Gasversorgung. Seit der russischen Invasion wurden in der Stadt laut Ukrinform bis zu 22.000 Zivilisten getötet, die mehr als 100.000 vor Ort verbliebenen Zivilisten werden laut dem vertriebenen Bürgermeister von Mariupol, Wadym Boitschenko, als "menschliche Schutzschilde" benutzt. Russische Eindringlinge erklärten den ukrainischen Kollaborateur Konstantin Iwaschtschenko zum "Bürgermeister" von Mariupol und arbeiten nun daran, den Medien ein Bild vom "Wiederaufleben des Stadtlebens" zu vermitteln, berichtete Ukrinform.