Der russische Öl-Konzern Lukoil versucht eine internationale Charme-Offensive und ruft zum Ende des Ukraine-Krieges auf. Aufsichtsrat Wolfgang Schüssel ist auf Tauchstation.
Russlands zweitgrößter Ölproduzent Lukoil fordert die schnellstmögliche Beendigung des Konflikts in der Ukraine. In einer Erklärung auf der Website des Unternehmens hieß es am Donnerstag, man sei besorgt über die "tragischen Ereignisse in der Ukraine" und unterstütze die Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts. Im Aufsichtsrat des russischen Ölriesen, der mehrheitlich seinen russischen Managern gehört, sitzt auch der ehemalige ÖVP-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel.
Wiederholte Aufforderungen zum Rückzug hat er bisher mit der Begründung zurückgewiesen, es handle sich um ein in London börsennotiertes Unternehmen und keine Staatsfirma. Tatsächlich steht der Hauptaktionär auf der "Putin-Liste" des US-Finanzministeriums.
Kneissl will auf lukrativen Job nicht verzichten
Auch Österreichs Ex-Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) macht derzeit laut "Presse" keine Anstalten, ihren Aufsichtsratsposten im staatlichen russischen Öl-Konzern Rosneft zurückzulegen. Kritik an der russischen Invasion ist in ihren Äußerungen auf Twitter nicht zu erkennen. Kneissl, die mittlerweile in der französischen Provence lebt, will ihren gut dotierten Job offenbar behalten. Gegenüber POLITIK LIVE hatte die Ex-Ministerin betont, sie wünsche nicht mehr kontaktiert zu werden.
Lukoil baut Zentrale in Wien
Lukoil, einer der größten börsennotierten Ölkonzerne der Welt, will seine internationalen Aktivitäten künftig in Wien bündeln und errichtet gerade eine neue Firmenzentrale am Schwarzenbergplatz. Rosneft-Chef Igor Setschin gilt als mächtiger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Gegen Setschin verhängte die EU mittlerweile Sanktionen.