Putin droht bittere Niederlage

Tausende Russen in Lyman eingekesselt

Teilen

Putin droht die bisher bitterste Niederlage im Ukraine-Krieg.

Im ostukrainischen Gebiet Donezk droht den russischen Truppen eine bittere Niederlage. Die ukrainische Armee zieht die Schlinge um die Kleinstadt Lyman weiter zu, tausende russische Soldaten sitzen in der Falle und können nicht mehr mit Munition oder Verstärkung versorgt werden 

Einige russische Soldaten versuchen nun, der Einkesslung zu entfliehen, sagte ein Sprecher des ukrainischen Militärs. Es gebe Tote und Verwundete. Russland habe dort bis zu 5.500 Soldaten stationiert, die tatsächlich noch anwesende Zahl sei aber unklar. Russland hatte Lyman, wo vor Kriegsausbruch 20.000 Menschen lebten, im Mai eingenommen. Seitdem hat Russland sie zu einem militärischen Logistik- und Transportzentrum ausgebaut. Sollte Lyman wieder an die Ukraine fallen, wäre der Weg frei bis tief in die übrigen Teile von Donezk, das zusammen mit Luhansk den Donbass bildet. Teile der Gebiete kontrollieren seit 2014 prorussischen Separatisten.

 

Russen setzen Abwehrraketen ein

Der britische Geheimdienst gab bekannt, dass Moskau bei seiner Bodenoffensive in der Ukraine mittlerweile Abwehrraketen einsetzt, die eigentlich für den Abschuss von Flugzeugen oder anderen Geschossen bestimmt sind. Bei einem Angriff auf einen Konvoi südöstlich der Stadt Saporischschja am Freitag sei mutmaßlich eine Luftabwehrrakete mit großer Reichweite eingesetzt worden, hieß es am Samstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Lokalen Behörden zufolge seien dabei 25 Zivilisten zu Tode gekommen.

Die britischen Geheimdienste werten den Einsatz einer solchen Rakete als Zeichen russischer Munitionsengpässe, da diese Waffen als strategisch wertvoll und nur in begrenzter Zahl vorhanden gelten. Moskau setze mutmaßlich nun auch solche Waffen ein, um sich taktische Vorteile zu verschaffen und nehme dabei in Kauf, dass Zivilisten getötet würden, die nach der völkerrechtswidrigen Annexion mehrerer ukrainischer Gebiete als eigene Bürger Russlands gelten müssten.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.