Ukraine-Krieg

Überraschende Wende im Kampf um Bachmut

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Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge einige Erfolge im Kampf bei Bachmut errungen.  

Es seien Angriffe auf einer Breite von drei Kilometern und einer Länge von 2,6 Kilometern durchgeführt worden, sagte der Gründer des umstrittenen ukrainischen Regiments Asow, Andrij Bilezkyj, in der Nacht zum Mittwoch bei Telegram. Das Territorium sei komplett frei von russischen Soldaten. Der der russischen Söldnertruppe Wagner Jewgeni Prigoschin klagte indes erneut über Munitionsmangel.

Bei den Kämpfen südwestlich von Bachmut sollen mindestens zwei Kompanien der russischen Armee aufgerieben und Gefangene gemacht worden sein. Zuvor hatte der Wagner-Chef, ein Zurückweichen der regulären Armee an der Flanke seiner Einheiten beklagt. "Sie haben alles stehen lassen, sind davongerannt und haben die Front auf einer Breite von fast zwei Kilometer und einer Tiefe von fünfhundert Metern entblößt", klagte der 61-Jährige. Drei Quadratkilometer Territorium seien aufgegeben worden. Prigoschin warnte vor weiteren ukrainischen Vorstößen an den Flanken seiner Einheiten bei Bachmut.

Wagner-Chef wütet weiter

In einer Audiobotschaft warf der Söldner-Chef der Militärführung in Moskau erneut eine unzureichende Belieferung mit Munition vor. Seine Truppe habe trotz aller Zusagen noch immer nicht genügend Granaten für ein Vorrücken in der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut erhalten, so Prigoschin. Die Bürokratie im Verteidigungsministerium bremse eine rasche Nachschub-Lieferung aus. "Wir erhalten nicht genügend Granaten, sondern nur zehn Prozent des Bedarfs", sagte er. Seine Söldner müssten sich mit einer minimalen Menge an Granaten durchschlagen, würden aber die Angriffe weiter vorantreiben.

Prigoschin Prigozhin
© APA/AFP/@concordgroup_official
× Prigoschin Prigozhin

Prigoschin hatte den seit Monaten schwelenden Streit mit der russischen Militärführung zuletzt verschärft und mit einem Abzug seiner Söldner bei Bachmut gedroht. Er ruderte zurück, nachdem das Verteidigungsministerium eine bessere Versorgung mit Munition zugesagt hatte.

Die Ukraine wehrt seit über 14 Monaten eine russische Invasion ab. Die von ukrainischen Truppen gehaltene Stadt Bachmut im Gebiet Donezk ist seit Monaten der Schwerpunkt der Kampfhandlungen. Seit Wochen wird eine größere Gegenoffensive der ukrainischen Armee erwartet.
 

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