Der ukrainische Chefunterhändler David Arachamija will erst Ende August nach der Durchführung von Gegenangriffen die Friedensverhandlungen mit Moskau wieder aufnehmen.
Ende August werde die Ukraine eine bessere Verhandlungsposition haben, sagte er in einem am Samstag erschienenen Interview mit dem Sender Voice of America. "Ich denke, wir werden eine Operation mit Gegenangriffen an verschiedenen Orten führen", erklärte Arachamija, ohne Details zu nennen.
Die Verhandlungen über eine Friedenslösung haben kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine begonnen. Ende März hatte Kiew bei den Gesprächen in Istanbul unter anderem vorgeschlagen, auf einen NATO-Beitritt zu verzichten, wenn das Land im Gegenzug internationale Sicherheitsgarantien bekäme. Russland fordert allerdings darüber hinaus noch eine Entmilitarisierung und Gebietsabtretungen. Neben der schon seit 2014 annektierten Krim betrifft dies unter anderem die Gebiete Donezk und Luhansk.
Gespräche stehen still
Später kamen die Gespräche zum Erliegen. Verhandelt wurde nur noch über Detailfragen wie den Austausch von Gefangenen, aber keine grundsätzliche Lösung mehr. Moskau macht dafür Kiew verantwortlich. Allerdings setzen beide Seiten offenbar darauf, durch militärische Erfolge, ihre Gesprächsposition verbessern zu können.