Streit mit Wagner-Chef

Hochverrat-Vorwurf: Jetzt kontert Minister Schoigu

Teilen

Prigoschin: Minister Schoigu will Wagner-Truppe zerstören 

Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Verteidigungsminister Sergej Schoigu vorgeworfen, seinen Kämpfern Munition zu entziehen und die Wagner-Einheiten zerstören zu wollen. Das komme Hochverrat gleich, erklärte Prigoschin in einer am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichten Sprachnachricht. Das Verteidigungsministerium widersprach.

Prigoschin hat wiederholt Kritik am Verteidigungsministerium geäußert und hochrangigen Kommandanten der Armee Inkompetenz vorgehalten. "Es gibt einfach eine direkte Opposition", sagte Prigoschin. "Das ist Hochverrat gleichzusetzen." Es ist bereits die zweite derartige Nachricht, die Prigoschin innerhalb zweier Tage veröffentlicht hat. Am Montag beschwerte er sich darüber, dass namentlich nicht genannte Regierungsbeschäftigte aus persönlicher Feindseligkeit ihm gegenüber seinen Wagner-Einheiten Lieferungen verweigert hätten.

Allem Anschein nach wütend und zum Teil mit erhobener Stimme beschuldigte Prigoschin nun Schoigu und Gerassimow, absichtlich die Waffenknappheit verursacht zu haben, die seiner Meinung nach zu erhöhten Verlusten unter den Wagner-Einheiten führte, die um die ostukrainische Stadt Bachmut kämpften. Die beiden würden befehlen, Wagner nicht nur keine Munition zu geben, sondern der Söldner-Truppe auch nicht beim Lufttransport zu helfen.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Dienstag, nicht die Lieferungen von Munition an Freiwillige an der Front zu begrenzen. In einer Erklärung heißt es, Versuche zur Spaltung der verschiedenen russischen Kampf-Gruppen seien kontraproduktiv und nur im Interesse des Feindes. Die Söldnergruppe Wagner wurde in der Erklärung nicht namentlich genannt.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.