ORF-Korrespondent warnt

Wehrschütz: Hier könnte Putin Atomwaffen abwerfen

Teilen

Laut ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz ist die Gefahr eines Einsatzes biologischer oder nuklearer Waffen in der Ukraine real. Die Frage sei, wo Russland zuschlagen könnte, ohne eigene Soldaten zu treffen.

Vier Wochen sind vergangen, seit Russland seinen Angriffskrieg auf die Ukraine gestartet hat. Das Land hält sich wacker, zuletzt wurde sogar von Gegenstößen der Ukrainer berichtet. Von einer Trendwende kann man laut ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz aber nicht sprechen: "Wir sind in einer Situation eines Abnützungskrieges."

Der Blutzoll sei deshalb auch bei Russland sehr hoch, aber: "Wir haben keine seriösen Informationen über Gefallenenzahlen, und wir haben noch weniger seriöse Informationen über Verluste bei den Ukrainern", erklärte der 60-Jährige am Freitag im Ö1-Morgenjournal.

Wehrschütz: "Diese Gefahr besteht leider"

Klar ist, dass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht mit so viel Widerstand der Ukraine gerechnet hat. Dieser würde aber auch die Möglichkeit eines Einsatz von biologischen, chemischen oder atomaren Waffen erhöhen. "Diese Gefahr besteht leider", so Wehrschütz. Allerdings sei die Frage, wo Moskau solche Waffen einsetzen könnte, ohne seine eigenen Truppen zu gefährden. "Wenn ich das irgendwo abwerfe in der West-Ukraine, dann ist das ein Instrument des Terrors und eine Verletzung jeder Normen des Kriegsvölkerrechts."

Machtdemonstration in unbewohntem Gebiet?

Die Drohung werde von allen Militärexperten ernst genommen. Man wisse jedoch nicht, ob der Einsatz biologischer, chemischer oder nuklearer Waffen über ukrainischem Gebiet stattfinden würde oder nur eine Demonstration in unbewohntem Gebiet.

Wehrschütz: "Das macht die Gefahr so groß, weil es auch keine Kommunikationslinien zwischen den beiden Supermächten gibt. Wenn die nicht miteinander reden können, besteht die Gefahr, dass man durch Fehleinschätzungen in eine Schwelle des Einsatzes von Waffen hineinkommt, die kein Mensch will."

Funkstille zwischen USA und Russland

Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums kommt derzeit zwischen den Atommächten USA und Russland keine Kommunikation auf höchster militärischer Ebene zustande. In den vergangenen sieben bis zehn Tagen hätten US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und Generalstabschef Mark Milley mehrfach versucht, mit ihren russischen Kollegen Schoigu und Waleri Gerassimow zu telefonieren, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Donnerstag dem Sender CNN. "Wir konnten keinen von ihnen erreichen."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten