"Nicht konsequent genug"

Wifo-Chef Felbermayr kritisiert Sanktionspolitik

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Sanktionen des Westens gegen Russland seien "nicht konsequent genug"

Der österreichische Ökonom Gabriel Felbermayr hält die Sanktionen gegen Russland für halbherzig. "Moskau schlägt sich weit besser als gedacht, weil die Sanktionen von Europa und den USA nicht konsequent genug waren", sagte der Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) dem deutschen Magazin "Der Spiegel". Die Schritte gegen russische Banken, die im Westen noch kürzlich als "Atombombe" bezeichnet wurden, hätten wegen vieler Schlupflöcher kaum Wirkung entfaltet.

Zudem habe Moskau das Einfrieren der Währungsreserven durch steigende Energieeinkünfte ausgleichen können, sagte Felbermayr laut einer Vorausmeldung. Das europäische Ölembargo trete wiederum erst in einigen Monaten in Kraft. Als großes Versäumnis stuft der Ökonom zudem den Verzicht auf gemeinsame Importzölle des Westens gegen russische Rohöl-Lieferungen ein. Mit einem entsprechenden Gemeinschaftsbeschluss hätte sich ein "erheblicher Teil der russischen Extraprofite abschöpfen lassen", sagte Felbermayr.

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