Zoltan Balog soll den Grenzzaun als "schrecklich" bezeichnet haben.
Ungarns Minister für Humanressourcen, Zoltan Balog, soll bei einem Auftritt in Deutschland die Flüchtlingspolitik seiner eigenen nationalkonservativen Regierung kritisiert haben. Der Bau der Zäune an den Grenzen zu Serbien und Kroatien sei "schrecklich" und "dumm" gewesen, habe Balog laut dem ungarischen Nachrichtenportal "mandiner.hu" vom Dienstag in einer Rede im Frankfurter Hayek-Klub gesagt.
Scharfe Kritik
Demnach habe er auch die gegen Flüchtlinge gerichtete Plakatkampagne seiner Regierung vom vorigen Jahr scharf verurteilt. Zwar müsse man die "Flut" der Flüchtlinge an Europas Grenzen aufhalten, "aber dass Menschen aus Fleisch und Blut gehasst werden, das können wir uns nicht erlauben", zitierte "mandiner.hu" den Minister. "Diese Menschen (die Flüchtlinge) sind Opfer". Der Minister habe aber auch Deutschlands Flüchtlingspolitik als zu liberal kritisiert. Balogs Ressort ist für Soziales, Gesundheit, Unterricht und Kultur zuständig.
Staatliche Hetzkampagne
Ungarn hatte vor einem Jahr auf ungarischsprachigen Plakaten Migranten aufgefordert, ungarische Gesetze zu respektieren und den Ungarn keine Arbeitsplätze wegzunehmen. Kritiker hatten dies als staatliche Hetzkampagne bezeichnet.