Ausländer dürfen weiterhin nur mit begründeten Ausnahmen nach Ungarn einreisen.
Ungarn verlängert seine Grenzschließung bis zum 1. Februar 2021. Damit wird laut ungarischem Amtsblatt das strenge Grenzregime, das zunächst bis zum 1. Dezember galt, um zwei weitere Monate ausgedehnt. In dem Sinne dürfen Ausländer nur mit begründeten Ausnahmen nach Ungarn einreisen, während sich in ihr Land zurückkehrende ungarische Bürger in Quarantäne begeben müssen.
Die bisher eingeführten Einschränkungen bleiben bestehen, erklärte Kanzleiminister Gergely Gulyas am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Budapest. Die hohen Fallzahlen begründete der Minister zunächst mit der erhöhten Zahl der Tests. Kommende Woche soll die Lage erneut überprüft werden. Hinsichtlich des Impfstoffes betonte Gulyas, dass Ungarn mit Russland, China und Israel verhandle, wobei die Impfung kostenlos und freiwillig angeboten werde. Der Minister kritisierte zudem das Unternehmen Pfizer für mangelnde Solidarität, da Pfizer zunächst nur die USA beliefern werde und die Hälfte der ungarischen Vorauszahlung zurückerstattet.
Veto gegen EU-Haushalt
Hinsichtlich des EU-Haushalts betonte Gulyas, Ungarn bestünde weiter auf seinem Veto, und lehne es ab, dass die Auszahlung von EU-Geldern an politische Bedingungen gebunden werden. Ungarn schulde der EU nichts, so Gulyas. Das Land würde jährlich vier Milliarden Euro erhalten, während Unternehmen aus der EU sechs Milliarden Euro aus ihrer Tätigkeit in Ungarn lukrierten.
Auf eine Frage im Zusammenhang mit der Äußerung des künftigen US-Präsidenten Joe Biden hinsichtlich der Führungsrolle der USA in der Welt erinnerte Gulyas daran, dass in Ungarn die Bürger aller vier Jahre über die Führung des Landes entscheiden würden. Auf weitere Fragen zu den US-Wahlen betonte der Minister: Ungarn werde mit jenen in den USA kooperieren, die offiziell gewählte Führer seien, und vertraue auch weiter auf eine gute Zusammenarbeit.
Die Zahl der Covid19-Neuinfizierten in Ungarn stieg in den vergangenen 24 Stunden mit 6.360 dramatisch auf fast das Doppelte an. 115 Menschen starben in Verbindung mit dem Virus, 7.537 befinden sich im Spital, 640 werden künstlich beatmet. In Quarantäne befinden sich 45.750 Personen, 1.566.619 Millionen Tests wurden durchgeführt.