Der Abgeordnete wurde in einer Moschee erschossen. Von den schweren Überschwemmungen in Pakistan sind bereits drei Millionen Menschen betroffen.
Die Ermordung eines Provinzabgeordneten im südpakistanischen Karachi hat Unruhen ausgelöst, bei denen bisher mindestens 35 Menschen getötet wurden. Mehr als 125 Menschen wurden verletzt.
Bewaffnete zogen durch die Stadt, zündeten Autos, Restaurants und Geschäfte an. Die Sicherheitskräfte hatten Mühe, Herr der Lage zu werden. Schulen und Universitäten blieben geschlossen. Karachi, mit 16 Millionen Einwohnern größte Stadt des Landes und ein wichtiges Handelszentrum, wird immer wieder von Ausbrüchen ethnisch, politisch oder religiös motivierter Gewalt erschüttert. In Karachi befindet sich der wichtigste Aktienmarkt des Landes, die Zentralbank und zwei große Häfen.
Haider wurde in einer Moschee erschossen
Der Abgeordnete Raza
Haider, der in Sindh im Provinzparlament saß, war am Montag in einer Moschee
erschossen worden. Sein Leibwächter wurde ebenfalls getötet. Haider war
Mitglied der Awami Nationalpartei, die als national und säkular gilt. Sie
wurzelt in der Muttahida Qaumi Movement (MQM), die in Sindh an der Regierung
beteiligt ist und vor allem aus Nachfahren von Einwanderern aus Indien
besteht, die nach der Staatsgründung 1947 nach Pakistan kamen.
Schwerste Überschwemmungen
Pakistan leidet derzeit massiv
wegen den schwersten Überschwemmungen, die es je in diesem Land gab. Nach
Einschätzung von Unicef sind bereits mehr als drei Millionen Menschen
betroffen. Bisher kamen mehr als 1.400 Menschen ums Leben. Die Behörden
gehen davon aus, dass die Zahl der Toten weiter steigen wird.
Hilfsorganisationen und Regierungsvertreter wollen nun entscheiden, ob sie
einen Hilfsappell an die internationale Gemeinschaft richten. Bisher kümmern
sich vorwiegend islamistische Wohltätigkeitseinrichtungen um die Opfer. Es
gab Berichte von Betroffenen über Vetternwirtschaft bei der Verteilung von
Hilfsgütern.