Den Reportern drohen bis zu 14 Jahre Haft.
In Myanmar ist das Urteil gegen zwei inhaftierte Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters am Montag um eine Woche vertagt worden. Das Gericht in der ehemaligen Hauptstadt Rangun begründete dies am Montag mit einer Erkrankung des Vorsitzenden Richters. Den beiden Reportern Kyaw Soe Oo (28) und Wa Lone (31) drohen bis zu 14 Jahre Haft, weil sie sich illegal geheime staatliche Dokumente beschafft haben sollen. International gibt es daran viel Kritik.
Die Reuters-Journalisten - beide selbst aus Myanmar (ehemals Burma) - hatten im vergangenen Jahr über die Verfolgung von Muslimen recherchiert, insbesondere über die Hinrichtung von zehn Männern durch das Militär. Daraufhin wurden sie im Dezember 2017 festgenommen. Beide beteuern ihre Unschuld. Die Entscheidung des Gerichts soll nun am 3. September bekanntgegeben werden.
Myanmar und seine Regierungschefin, Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, stehen wegen des Vorgehens des Militärs gegen Muslime international in der Kritik. Aus Furcht vor Verfolgung sind im vergangenen Jahr mehr als 700.000 Muslime aus dem mehrheitlich buddhistischen Land in den muslimischen Nachbarstaat Bangladesch geflohen. Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf will dazu an diesem Montag einen Bericht vorstellen.