Opferzahl doch höher

US-Geheimdienst: 100 bis 300 Tote in Gaza-Klinik

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Bericht: Israel habe "das Krankenhaus wahrscheinlich nicht bombardiert"

Bei dem Angriff auf das Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza am Dienstag sind nach Schätzungen von US-Geheimdiensten vermutlich 100 bis 300 Menschen getötet worden. Dies geht aus einem Bericht der Nationalen Geheimdienstdirektion (ODNI) der USA hervor, den die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag einsehen konnte. Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte mehr als 470 Todesopfer gemeldet und Israel die Schuld für den Beschuss zugewiesen.

Die israelische Armee machte den Islamischen Dschihad verantwortlich und legte eigenen Angaben zufolge "Beweise" für diese Darstellung vor.

Klinik Gaza
© APA/AFP/Mahmud HAMS
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Europäer gehen von weniger Toten aus

Europäische Geheimdienste hatten am Mittwoch erklärt, nicht hunderte, sondern "eher ein paar Dutzend" Menschen seien getötet worden. Die anonyme Quelle verwies darauf, dass das Gebäude nicht zerstört worden sei. Das Krankenhaus sei wahrscheinlich zuvor evakuiert worden, hieß es. Dafür, dass sich hunderte Menschen auf dem Parkplatz davor befunden hätten, gebe es "keine Beweise".

Auch in dem Dokument der US-Geheimdienste heißt es, dass "Israel das Krankenhaus wahrscheinlich nicht bombardiert hat". Die USA arbeiteten daran, "zu beweisen, dass die Explosion von einer fehlgeleiteten Rakete des Islamischen Dschihad verursacht wurde". Es habe weder Schäden am Hauptgebäude noch Einschlagkrater gegeben, hieß es nach US-Geheimdienstinformationen weiter.

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