"Tiangong-1"

Raumstation: Stadt zittert vor Einschlag

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Das chinessiche Weltraumlabor lernt 850.000 Amerikanern das Fürchten.

In den Asterix-Bänden hatten die Gallier immer Angst, dass ihnen der Himmel auf den Kopf stürzen würde. Eigentlich absolut absurd, allerdings zittern jetzt rund 850.000 Einwohner der US-Stadt Charlotte in North Carolina, dass ihnen Trümmer aus dem All auf den Kopf fallen könnten.

Denn in den nächsten Tagen soll die chinesische Raumstation „Tiangong-1“ auf die Erde zurückstürzen. Wann und wo lässt sich nur schwer vorhersagen. Die Raumfahrtbehörden weltweit verfolgen den Sinkflug genau. Nach Angaben der ESA kann der genaue Absturzzeitpunkt erst einige Stunden im Voraus genau berechnet werden. Die Zone, in der Trümmerteile niedergehen könnten, liegt demnach zwischen dem 43. Grad nördlicher und dem 43. Grad südlicher Breite. Für die österreichische Bevölkerung bestünde keine Gefahr. Es sei kein radioaktives Material und es sei eher nicht anzunehmen, dass Österreich von herabstürzenden Trümmern getroffen wird, beruhigte am Karfreitag das heimische Sozialministerium.

Wissenschaftler versuchen zu beruhigen

Die Bürger in Charlotte sind dennoch in Sorge. Wissenschaftler beruhigen aber. Viele Teile werden bereits beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen.

Einige aus besonders hitzebeständigen Materialien bestehende Bruchstücke werden jedoch auf die Erde stürzen. Nach den Worten des US-Experten Jonathan McDowell gibt es aber tatsächlich wenig Anlass zur Sorge: Die Trümmerteile werden mit relativ niedriger Geschwindigkeit auf die Erde stürzen und mit großer Wahrscheinlichkeit in den Ozeanen landen, wie der Astronom vom Harvard-Smithsonian-Zentrum für Astrophysik sagte.

„Prächtiger Sternschnuppenregen“

Auch die zuständigen chinesischen Behörden bemühen sich die Situation zu beruhigen. Niemand müsse befürchten, dass die acht Tonnen schwere Station "wie in einem Science-Fiction-Film wild auf die Erde stürzen wird", schrieb die Raumfahrtbehörde CMSEO am Freitag. Sie werde sich in einen "prächtigen Sternschnuppenregen verwandeln, der durch den sternenklaren Himmel zur Erde braust".

"Es sind schon deutlich größere Trümmer auf die Erde gestürzt, ohne dass Menschen zu Schaden kamen", sagte US-Astronom McDowell. "Das ist wie der Absturz eines Kleinflugzeugs." Der Schrott werde sich aber auf einer Strecke von mehreren hundert Kilometern verteilen. Die meisten Teile würden sich in einer Höhe von 60 bis 70 Kilometern "in eine Serie von Feuerbällen" verwandeln. Für die Menschen auf der Erde werde das eine "spektakuläre Show".

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