Saudi-Arabien

Verbot: Polizei umstellt Autofahrerin

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In dem Land ist Frauen das Autofahren streng untersagt.

In Saudi-Arabien geht die Jagd auf Frauen weiter, die es wagen, selbst Auto zu fahren. In der Nacht zum Mittwoch wurde in der Hafenstadt Jdda eine Autofahrerin von der Polizei verfolgt, gestoppt und festgenommen. Die Polizisten umstellten den Wagen der Frau, die von einem Bruder begleitet wurde, gleich mit vier Patrouillenfahrzeugen. Im islamischen Königreich Saudi-Arabien ist Frauen das Autofahren streng untersagt.

Mann hatte Meldung an Polizei gemacht
Die saudische Nachrichtenwebsite Sabq berichtete, ein Mann habe der Polizei zuvor gemeldet, er habe eine unverschleierte Frau mit dem Auto fahren sehen. Für Berichte über die Festnahme von vier weiteren Frauen am Dienstag gab es zunächst keine Bestätigung.

Einige Dutzend Frauen hatten sich am 17. Juni in Saudi-Arabien ans Steuer gesetzt, nachdem Aktivistinnen im Internet zum "Tag des Autofahrens" aufgerufen hatten. Die Polizei ließ die Frauen gewähren, die bei ihren Spritztouren zumeist von männlichen Verwandten begleitet wurden. Zuvor hatte der Fall einer berufstätigen Mutter für Aufsehen gesorgt, die am Steuer erwischt und für zehn Tage ins Gefängnis gesteckt worden war.

Fahrverbot ist nicht religiös begründet
Das Frauenfahrverbot wird in dem islamisch-konservativen Land nicht mit religiösen Vorschriften begründet, sondern mit lokalen "Traditionen und Gepflogenheiten". Das Tragen von langen Gewändern und schwarzen Kopftüchern ist in Saudi-Arabien Vorschrift. Vor allem wohlhabende Frauen besitzen oft einen im Ausland erworbenen Führerschein.

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