Trump im Visier der Ermittler

Verdacht der Beeinflussung von Zeugen

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Der belagerte US-Präsident versucht, Zeugen im Kremlgate-Skandal mit Tweets zu gängeln.

In Tweets sprach der Präsident offen seine Bewunderung für die angebliche Tapferkeit von Ex-Beratern aus, die Aussagen gegenüber FBI-Sonderermittler Bob Mueller verweigern.

Er meint damit die ehemaligen Wahlkampfhelfer Roger Stone und dessen Adlatus Jerome Corsi, deren Kontakte zur Aufdecker-Site Wikileaks gerade überprüft werden. Wikileaks hatte in der Wahlschlacht 2016 von Russenhackern gestohlene Demokraten-E-Mails veröffentlicht und damit Trump-Rivalin Hillary Clinton geschadet.

Trump hat beim Lob für den „Mumm“ dieser Leute auch Ex-Wahlkampfmanager Paul Manafort im Sinn, der sogar als Maulwurf bei den Mueller-Ermittlungen agierte und damit einen Deal zur Reduzierung des Strafausmaßes torpedierte.

Trump macht gleichzeitig deutlich, dass „Ratten“ (Drudge Report) wie Ex-Anwalt Michael Cohen, die vor Mueller auspacken, „hart bestraft“ werden sollen, wie er, ebenfalls in einem Tweet, anmerkte.

Solche Aussagen könnten Ankläger – vor allem aber auch Kremlgate-Chefermittler Mueller selbst – als klaren Versuch der Zeugenbeeinflussung bewerten, ein Verbrechen, das mit einer Höchststrafe von bis zu 20 Jahren Haft geahndet werden könnte, besonders wenn Zeugen auch bedroht werden.

Trump jedoch scheint Stone, Manafort und Co. mit der Möglichkeit einer Präsidenten-Begnadigung eher ködern zu wollen.

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