Das Ergebnis von SP-Landeschef Peter Kaiser wird für Rendi-Wagner entscheidend.
Klagenfurt. Am Sonntag wird das gesamte politische Österreich gebannt nach Kärnten blicken. Die Landtagswahlen dort – und vor allem das Abschneiden von SPÖ und FPÖ – könnten auch über das Schicksal der Bundes-SPÖ (mit)entscheiden. In Kärnten steht schließlich mit Peter Kaiser ein roter Landeshauptmann zur Wahl.
- Verliert er ähnlich stark wie seine Kollegen in Tirol oder Niederösterreich (zehn Prozent) – Kaiser kommt von 47 Prozent –, würde der Machtkampf in der SPÖ eskalieren.
- Erreicht er 42 Prozent – damit ginge sich allerdings eine Mehrheit gegen ihn aus –, würde der Fanklub von Burgenlands SP-Landeschef Doskozil wohl hinter den Kulissen weiter zündeln, aber eher bis zur Landtagswahl in Salzburg warten, um frontal gegen SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner vorzugehen.
- Schafft Kaiser hingegen gar 44 Prozent – trotz Teuerung und Dauer-Konflikt um die Bundes-SPÖ – in dem einstigen blauen Kern-Land, würde wohl das Lager von Doskozil geschwächt werden. Vor allem, wenn die FPÖ – diese hatte bereits 2018 23 Prozent – trotz Dauereinsatz von FP-Chef Herbert Kickl dort nur wenig dazugewinnen würde.
Peter Kaiser hatte die einst in Kärnten völlig zerstrittenen Sozialdemokraten vor zehn Jahren geeint. Ähnlich wie Wiens Bürgermeister Michael Ludwig die Wiener SPÖ. „Dann würden er und Ludwig als Vorbilder gelten“, sagen Rote.
"Modell Kärnten" oder Burgenland im SP-Fokus
Entscheidung. In der SPÖ erwartet man, dass die Anhänger von Doskozil eine Mitgliederbefragung über den SPÖ-Kanzlerkandidaten fordern werden. Und dafür auch – so wie sie es im Herbst mit einer damals von ihnen beauftragten Umfrage – auf Bundes-Umfragen verweisen würden, wonach Hans Peter Doskozil vor Rendi-Wagner liegen würde (siehe rechts). Während die restliche Partei eher darauf schaut, wie Kaiser abschneidet.