Griechischer Finanzminister schmeißt hin.
Zwei Tage nach dem Referendum in Griechenland kommen Spitzenpolitiker der 19 Eurostaaten in Brüssel zusammen, um Auswege aus der zugespitzten Schuldenkrise zu suchen. Zunächst wollen die Euro-Finanzminister am Dienstag (13.00 Uhr) beraten, ob mit Athen über ein neues Hilfsprogramm verhandelt werden kann.
- EU-Ratspräsident Donald Tusk hat für 18.00 Uhr zu einem Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der 19 Euro-Länder in Brüssel eingeladen. Zur Vorbereitung soll es am selben Tag ein Treffen der Euro-Finanzminister geben.
- Donald Tusk will im Straßburger Europaparlament über die Situation im Euro-Krisenland sprechen.
- Frühestens am Dienstag könnten Griechenlands Banken und die Börse in Athen wieder öffnen.
Diplomaten erwarten in der Eurogruppe wegen zahlreicher Widerstände schwierige Gespräche. Entscheidend sei, welche neuen Vorschläge Athen auf den Tisch lege.
Neuer Finanzminister
Der bisherige griechische Vize-Außenminister Euklides (Efklidis) Tsakalotos wird neuer Finanzminister seines Landes. Dies teilte die griechische Regierung am Montag nach dem Rücktritt des bisherigen Finanzministers Yanis Varoufakis mit.
Der 55-jährige Syriza-Politiker werde noch am Montagabend vereidigt, teilte die griechische Präsidentschaft in Athen mit. Er werde am Dienstag seinen ersten Auftritt als Finanzminister in Brüssel bei der Tagung der Eurogruppe haben, hieß es aus Regierungskreisen weiter.
Für Österreichs Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) ist das Ergebnis des griechischen Referendums ein "gefährlicher Pyrrhussieg". Er hoffe, dass die Verantwortlichen nun einen konstruktiven Austausch mit der EU suchen. Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) mahnte am Montag Maßnahmen gegen soziale Spannungen ein.
Referendum
Mit einer überraschend deutlichen Mehrheit haben die Griechen per Volksabstimmung die Sparvorgaben der internationalen Gläubiger abgeschmettert. Nach Auszählung von fast 80 Prozent der abgegebenen Wahlzettel stimmten gut 61 Prozent mit "Nein" und unterstützten damit den Konfrontationskurs von Ministerpräsident Alexis Tspiras.
Nur knapp 39 Prozent sprachen sich am Sonntag dafür aus, unter den Konditionen der Geldgeber weiter zu verhandeln, wie das Athener Innenministerium am Sonntag mitteilte.
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