Mysteriöser Tod

Was geschah wirklich mit dem Weißhelme-Gründer?

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James Le Mesurier wurde in Istanbul tot aufgefunden

Der aus Großbritannien stammende Gründer der syrischen Rettungsorganisation Weißhelme ist in Istanbul ums Leben gekommen. Das bestätigte deren Leiter Raid al-Salih der Deutschen Presse-Agentur am Montag, ohne Details zur Todesursache zu nennen. "James Le Mesurier ist am Montag in Istanbul gestorben und der Fall ist jetzt in den Händen der türkischen Polizei", sagte Salih.
 

Zweifel an Unfall

Le Mesurier soll von einem Balkon gefallen sein, allerdings werden nun Zweifel an dieser Unfallstheorie laut. Die Weißhelme selbst vermuten eine ausländische Kraft hinter dem Tod. Besonders brisant: : Wenige Tage vor seinem Tod erklärte das russische Außenministerium Le Mesurier quasi zum Terroristen. "Le Mesurier ist ein ehemaliger Agent des britischen MI6, der auf der ganzen Welt gesichtet wurde, unter anderem auf dem Balkan und im Nahen Osten. Seine Verbindungen zu terroristischen Gruppen wurden schon während seiner Mission in Kosovo gemeldet.“
 
 
 
Das Istanbuler Gouverneursamt teilte mit, man habe die Ermittlungen aufgenommen.
 
 
 

Einsatz im syrischen Bürgerkrieg

Die Weißhelme wurden durch ihren Einsatz im syrischen Bürgerkrieg bekannt, vor allem im Osten der lange Zeit heftig umkämpften Stadt Aleppo. Sie waren nach Bombenangriffen oft unter den ersten Helfern vor Ort. In den vergangenen acht Jahren retteten sie nach US-Angaben mehr als 115.000 Menschen. 2016 wurde die Organisation mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Eine Kurz-Dokumentation über sie wurde außerdem mit einem Oscar ausgezeichnet.
 
Die Weißhelme sind offiziell als Syrischer Zivilschutz (SCD) bekannt. Der frühere britische Armee-Offizier James Le Mesurier gilt als treibende Kraft bei der Gründung der Organisation im Jahr 2013. Die Arbeit der rund 3000 Freiwilligen wird mitunter durch Spenden aus dem Ausland möglich gemacht. Die deutsche Regierung unterstützt die Weißhelme schon seit Längerem, die US-Regierung hatte erst vor drei Wochen Hilfen in Höhe von 4,5 Millionen Dollar (4,08 Mio. Euro) zugesagt.
 
Kritiker werfen den Weißhelmen vor, Propaganda im Dienste von Islamisten zu betreiben, die gegen das Regime in Damaskus kämpfen. Von russischer Seite wurden verschiedene Vorwürfe verbreitet, deren Stichhaltigkeit allerdings fraglich ist.
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