Sachsen und Brandenburg

Watsche für Merkel: AfD-Wahl-Beben in Ostdeutschland

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Die rechte AfD legte in Sachsen und Brandenburg noch stärker zu als in Umfragen erwartet.

Die Sorgen in Berlin vor dem Urnengang im benachbarten Bundesland Brandenburg und in Sachsen waren groß, und das zu Recht. Laut ersten Prognosen nach Schließung der Wahllokale ist die rechte AfD in beiden Ländern der große Gewinner. In Sachsen kam sie auf 27,5 Prozent, ein Plus von 17,8 Prozent. Die regierende CDU gewann zwar, verlor aber massiv und kommt nur noch auf 32 Prozent (siehe Grafik). Ministerpräsident Michael Kretschmer sprach dennoch von einem „wirklich guten Tag“. Auch in Brandenburg gewann die AfD stark dazu: 22,5 Prozent bedeuten über zehn Prozent mehr. Die regierende SPD konnte ihre erwarteten Verluste zwar in Grenzen halten. Der große Knall, der erste Platz für die AfD, wurde verhindert. Mit 27,5 Prozent der Stimmen (–4,4 %) fuhr die SPD aber ihr schlechtestes Ergebnis in Brandenburg seit der Wiedervereinigung ein.

Watsche für Merkel: AfD-Wahl-Beben in Ostdeutschland
© oe24

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Beleidigung

AfD-Chefin Alice Weidel sprach von einem „hervorragenden Ergebnis“ und stellte den Anspruch auf eine Regierungsbeteiligung. Die AfD gewann trotz geistiger Ausfälle wie zuletzt von Brandenburg-Spitzenkandidat Andreas Kalbitz. Er nannte die Klimaaktivistin Greta Thunberg ein „zopfgesichtiges Mond­gesicht-Mädchen“. Thunberg wehrte sich.

Greta Thunberg
© APA/AFP/FABRICE COFFRINI

Greta 
kontert 
ihren Kritikern

„Anderssein ist eine Superkraft“, schrieb die 16-Jährige auf Twitter rund Facebook. Immer wieder wird Thunberg tief beschimpft. „Wenn Hasser dich wegen deines Aussehens und deines Andersseins angreifen, bedeutet das, dass ihnen sonst nichts mehr bleibt. Und dann weißt du, dass du gewinnst!“, schrieb Thunberg. Ohne das Asperger-Syndrom hätte sie wohl nie ihren Schulstreik fürs Klima begonnen. Gleichzeitig half ihr das Engagement, persönliche Krisen und Isolation zu überwinden.

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