Hochverrat

Wegen Spendesammlung: Russland nimmt US-Bürgerin fest

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In Russland hat der Geheimdienst FSB eine Frau mit US-russischer Doppelstaatsbürgerschaft festgenommen, die Spenden für die Ukraine gesammelt haben soll.  

Die Frau aus Los Angeles stehe unter dem Verdacht des Hochverrats, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur TASS am Dienstag. Die 33-Jährige habe Geld für eine ukrainische Organisation gesammelt, deren Spenden der ukrainischen Armee zugutekämen. Die Festnahme erfolgte demnach in Jekaterinburg am Rande des Uralgebirges.

Laut der Mitteilung des FSB wurden für das Geld medizinische Artikel, Ausrüstung und auch Munition eingekauft. In den USA habe die Frau mehrfach an "öffentlichen Aktionen zur Unterstützung des Kiewer Regimes" teilgenommen. Die Ermittlungen dauerten an, hieß es.

Gezielte Verfolgung

Russland wird in den USA immer wieder kritisiert, Bürger des Landes gezielt zu verfolgen und in Haft zu nehmen, um sie dann gegen Gefangene auszutauschen. Kremlkritiker werfen dem Moskauer Machtapparat "Geiselnahmen" vor - mit dem Ziel, russische Gefangene im Ausland freizupressen. Kremlchef Wladimir Putin hatte in der Vergangenheit inhaftierte russische Kriminelle in den USA durch einen Austausch mit in Moskau verurteilten Amerikanern freibekommen. So wurde im Dezember 2022 die in Russland wegen Drogenbesitzes und -schmuggels zu neun Jahren Haft verurteilte US-Basketballerin Brittney Griner gegen den in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler Viktor Bout ausgetauscht.

In Jekaterinburg wurde im März vorigen Jahres der US-Journalist Evan Gershkovich wegen angeblicher Spionage festgenommen. Er sitzt seither in Untersuchungshaft. Putin hatte zuletzt erklärt, dass Russland bei einer Einigung mit den USA bereit sei zu einem Austausch des Korrespondenten der renommierten US-Zeitung "Wall Street Journal" gegen Russen in Gefangenschaft. Das "Wall Street Journal" hatte alle Vorwürfe gegen seinen Reporter dementiert und dessen Freilassung gefordert. 

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