Wegen näher rückender Lava haben die Behörden auf der Vulkaninsel La Palma die Evakuierung von etwa 300 Menschen angeordnet.
Damit stieg die Zahl der Menschen, die sich vor den Folgen des Vulkanausbruchs in Sicherheit bringen mussten, auf mehr als 7.000, wie der staatliche TV-Sender RTVE am Donnerstag berichtete. Zugleich seien weitere etwa 100 leichte bis mittlere Erdbeben registriert worden.
Eines habe die Stärke von 4,5 gehabt und sei damit das heftigste seit dem Ausbruch des Vulkans am 19. September gewesen. Seit die Nordflanke des Vulkankegels am vergangenen Samstag zusammengebrochen ist, verstärkte sich der Lavafluss durch bewohnte Gebiete Richtung Meer. Auch war die austretende Lava mit rund 1.200 Grad heißer als zuvor und damit dünnflüssiger und etwas schneller. Die Auswertung der Daten des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus wurden bisher 1.548 Gebäude von der Lava zerstört und eine Fläche von 680 Hektar von Lava und Asche bedeckt. Das entspricht etwa 950 Fußballfeldern. Zu Schaden kam bisher niemand.
Der Flughafen der Insel war nach Angaben des Betreibers Aena weiter betriebsbereit, wurde aber nur von wenigen Fluggesellschaften wie Binter angeflogen. Der Flugverkehr zu den anderen großen Touristeninseln der Kanaren - Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria oder Lanzarote - lief normal.