Pilze, Fleisch, Käse: In Italien floriert der Handel mit verdorbenen Lebensmitteln. Jetzt hat die Polizei 1.000 Tonnen beschlagnahmt.
Die italienischen Behörden haben eine große Operation gegen die Produktion und den Handel mit verdorbenen und vergifteten Lebensmitteln begonnen. 1.000 Tonnen verdorbener Lebensmittel, darunter chinesische Pilze, Fleisch in der Dose, Milch und Käseprodukte für einen Gesamtwert von acht Millionen Euro wurden beschlagnahmt. 717 Kontrollen in Lebensmittellager wurden in den letzten Tagen durchgeführt, 315 Personen wurden angezeigt.
"Wir dürfen keine Toleranz mit Personen haben, die auf kriminelle Weise die Gesundheit der Konsumenten und das Ansehen der italienischen Lebensmittelproduktion gefährden", sagte die italienische Vize-Gesundheitsministerin, Francesca Martini.
Nach den Skandalen rund um Dioxin-Mozzarella und gepanschten Wein verschärft Italien seine Offensive gegen die Lebensmittelpiraterie. Die Bußen für Personen, die Lebensmittel verramschen, sollen verschärft werden, kündigte der italienische Landwirtschaftsminister Luca Zaia vergangene Woche in Rom an. "Wer die Gesundheit der Konsumenten gefährdet, kann nicht mit milden Strafen hinwegkommen", betonte Zama.
"Produktfälscher sollen wissen, dass es in Italien keinen Spielraum mehr für Unehrliche geben wird. Unsere Aufgabe ist es, sowohl den Konsumenten, als auch den ehrlichen Lebensmittelproduzenten zu schützen, der unter der unloyalen Konkurrenz der Lebensmittelfälscher stark leidet", sagte Zaia.
Geschäft floriert
Im Gourmetparadies Italien floriert das
illegale Geschäft mit Lebensmittelplagiaten. Nach Angaben des Verbands der
italienischen Nahrungsmittelindustrie, Federalimentare, wurden damit
jährlich 2,6 Mrd. Euro erwirtschaftet. Vor allem nachgemachte
Marken-Produkte boomen, sowohl in Italien als auch im Ausland. Die legale
italienische Nahrungsmittelindustrie erwirtschaftet jährlich 24 Milliarden
Euro.