Religiöse Bedenken

14-Jährige bricht Organspende-Tabu in Malaysia

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Nach der zweiten Herztransplantation für Tee Hui Yi steigt die Organspendebereitschaft in der Bevölkerung Malaysias sprunghaft an.

Die zweimalige Herztransplantation bei einem malaysischen Mädchen hat in dem mehrheitlich islamischen Land ein Tabu gebrochen und die Bereitschaft zur Organspende deutlich erhöht. Der Leidensweg der 14-jährigen Tee Hui Yi, die über ein Jahr lang mit einem mechanischen Herz überlebte, bevor ihr zunächst das Organ eines muslimischen Buben und dann das eines anonymen Spenders eingesetzt wurde, rührte nach Medienberichten Malaysier aus allen Teilen der Bevölkerung zutiefst.

Viel mehr Organspenden als bisher
Nach Angaben des nationalen Transplantationszentrums erklärten sich unzählige Menschen in dem südostasiatischen Staat zur Organspende bereit, nachdem sie von dem Mädchen chinesischer Abstammung gehört hatten. "Hui Yis Fall war wie ein Tsunami, der die Mauer der Ablehnung eingerissen hat", sagte die Chefkoordinatorin für Transplantationen, Lela Yasmin Mansor, der malaysischen Zeitung "Star" (Montagsausgabe).

Bisher wenige Spenden wegen kultureller und religiöser Bedenken
Allein in den vergangenen fünf Tagen habe es sechs Nierenspenden gegeben. Organspenden waren bisher sehr selten in Malaysia wegen kultureller und religiöser Bedenken der Bevölkerung. Islamische Vertreter erklärten aber in der vergangenen Woche, dass die Spende nicht gegen die Grundsätze der Religion sei. "Im Islam wird die Organspende als edle Handlung betrachtet, vor allem während des Ramadan", sagte der Leiter des Instituts für islamische Entwicklung, Wan Mohamad Sheikh Abdul Aziz.

Hui Yi musste während ihrer mehr als zwölf Monate langen Wartezeit auf ein Spenderorgan stets eine neun Kilogramm schwere Batterie mit sich herumtragen, die ihr künstliches Herz antrieb. Das gespendete Herz eines muslimischen Buben stieß ihr Körper ab. Doch nur wenige Tage später erhielt sie von einem anonymen Organspender ein zweites Herz.

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