Ein neuer DNA-Test entlastet einen 62-jährigen Japaner. Er wurde 1991 wegen des Vorwurfs des Mordes an einem vierjährigen Mädchen festgenommen.
Ein Japaner hat mehr als 17 Jahre unschuldig wegen Mordes im Gefängnis gesessen, bis er durch einen neuen DNA-Test entlastet wurde. Der 62-jährige Toshikazu Sugaya verließ am Donnerstag ein Gefängnis nahe Tokio als freier Mann. Dort hatte er seit 1991 gesessen, nachdem er wegen des Vorwurfs des Mordes an einem vierjährigen Mädchen festgenommen worden war.
"Ich bin unschuldig und nicht der Mörder. Das kann ich Ihnen versichern", sagte der inzwischen ergraute Sugaya nach seiner Freilassung. 17 Jahre lang habe er sich damit getröstet, dass er von den Ermittlern eine persönliche Entschuldigung fordern werde, wenn er jemals wieder freikomme. "Ich werde ihnen das nie verzeihen."
Seit 1991 in Haft
Sugaya war im Dezember 1991 festgenommen
worden. Dem Busfahrer eines Kindergartens wurde vorgeworfen, im Mai 1990
eine Vierjährige aus einer Spielhalle entführt und ermordet zu haben. Er
wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, nachdem ein DNA-Test ergab, dass
Spuren an der Unterwäsche des Kindes von ihm stammten.
Jahre später hatten Sugayas Anwälte einen neuen DNA-Test gefordert und argumentiert, Anfang der 90er Jahre seien die Testmethoden noch weniger zuverlässig gewesen. Ein neuer Test ergab schließlich laut Gericht, dass Sugaya "sehr wahrscheinlich unschuldig" ist. Nun soll der Prozess gegen ihn neu aufgerollt werden, mit einem Freispruch wird gerechnet.