Neue Migrationswelle

50 Flüchtlinge auf Lampedusa gelandet

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Nach dem Flüchtlingsdrama von letzter Woche wird nun ermittelt.

Nach einigen Monaten Pause scheint eine neue Flüchtlingswelle die süditalienische Mittelmeer-Insel Lampedusa wieder im Griff zu halten. Ein Schlauchboot mit 50 afrikanischen Flüchtlingen an Bord wurde am Dienstag von der italienischen Küstenwache zehn Seemeilen südlich Lampedusas in Sicherheit gebracht. Ärzte überprüfen den Zustand der Migranten, meldeten die Behörden. Noch unklar ist, wo die Flüchtlinge losgefahren sind.

Ermittlungen wegen Flüchtlingsdrama
Am Donnerstag waren fünf Migranten aus Eritrea unweit von Lampedusa gerettet worden. Sie behaupten, die einzigen Überlebenden einer Gruppe von aus Libyen nach Italien aufgebrochenen 78 Flüchtlingen zu sein. Die Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Agrigent hat Ermittlungen über das Flüchtlingsdrama in die Wege geleitet. Die Untersuchung soll die Angaben der fünf Überlebenden bestätigen, wonach auf ihrer Überfahrt von Libyen nach Europa mindestens 73 Menschen an Entkräftung gestorben seien. "Wir sind die einzigen Überlebenden", hatten die Flüchtlinge nach ihrer Rettung auf der italienischen Insel Lampedusa am Donnerstag erklärt, "die anderen sind gestorben, und wir haben ihre Leichen dann über Bord geworfen."

Neue Migrationswelle
Die italienische Regierung ist wegen der neuen Migrationswelle besorgt. Außenminister Franco Frattini rief die EU zu einer gemeinsamen Initiative gegen die illegale Migration auf. Daraufhin erklärte sein schwedischer Amtskollege Carl Bildt als Vertreter der EU-Ratspräsidentschaft, dass Ende Oktober bei einem Gipfeltreffen der Außenminister gesamteuropäische Wege gegen die illegale Migration besprochen werden sollen.

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