Schlag gegen des organisierte Verbrechen: Über 90 Mafiosi sind auf Sizilien der Polizei ins Netz gegangen. Clan-Führer werden gejagt.
Die italienische Polizei hat Dienstag früh bei einer Großrazzia gegen die Mafia in Sizilien mehr als 90 Verdächtige festgenommen. Es werde in Palermo und anderen Städten gegen die Verbrecherorganisation vorgegangen, teilten die Carabinieri mit.
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Aktion dauert noch an
Die Razzien dauerten noch an, hieß es. Sie
richteten sich gegen die Führer von Familienclans und andere Mafia-Bosse,
die eine Wahlkommission zur Festsetzung einer Cosa-Nostra-Strategie
einrichten wollten.
Hinter diesem Vorhaben stehe der flüchtige Mafia-Boss Matteo Messina Denaro, erklärte die Polizei. Messina Denaro ist einer derjenigen, die seit der Festnahme von Bernardo Provenzano 2006 die Führung der Mafia anstreben. An den Razzien waren den Angaben zufolge rund 1.200 Polizisten beteiligt.
Schmiergeld-Affäre in den Abbruzzen
Im Rahmen einer
ausgedehnten Anti-Korruptionsrazzia hat die Polizei in der
mittelitalienischen Stadt Pescara Ermittlungen gegen 40 Politiker und
Unternehmer in die Wege geleitet. Festgenommen wurde auch der Bürgermeister
der Stadt Pescara, Luciano D'Alfonso,berichteten italienische Medien am
Dienstag. Die Politiker werden beschuldigt, Schmiergelder in Zusammenhang
mit Bauaufträgen angenommen zu haben.
Zu den Unternehmern, gegen die ermittelt wird, zählt auch der Bauunternehmer und Präsident der italienischen Fluggesellschaft Air One, Carlo Toto. Er wird beschuldigt, Lokalpolitiker beschmiert zu haben, um Bauaufträge zu erhalten. Die Fluggesellschaft Air One steht vor der Fusion mit der bankrotten Alitalia, was zur Gründung der neuen Airline "Nuova Alitalia" führen wird.