Wegen eines Bombenanschlags auf einen serbischen Reisebus bei dem 12 Menschen starben, wurde ein Albaner zu 40 Jahren Haft verurteilt.
Ein Albaner ist am Freitag vor einem Gericht in der kosovarischen Hauptstadt Pristina (Pristhina) wegen eines Bombenangriffes auf einen serbischen Reisebus zu 40 Jahren Haft verurteilt worden. Beim Anschlag in der Ortschaft Livadice bei Podujevo, unweit der Grenze zu Serbien, waren im Februar 2001 zwölf Personen ums Leben gekommen.
Ferngesteuerte Explosion
Beim Anschlag wurde Sprengstoff in das
Kanalsystem unter der Straße gelegt. Die Explosion erfolgte ferngesteuert.
Ein Fahrzeug der NATO-geführten, internationalen Schutztruppe KFOR, das den
Reisebus begleitete, passierte die Stelle unmittelbar vor der Explosion. Der
Angriff auf den Reisebus war einer der schwersten ethnisch motivierten
Zwischenfälle im Kosovo seit Kriegsende im Juni 1999.
Der Prozess gegen Florim Ejupi hatte im Oktober des Vorjahres vor einem Gericht in Mitrovica begonnen. Nach der Ausrufung der Unabhängigkeit des Kosovo im Februar musste das Gericht wegen anhaltender Proteste durch Serben vorübergehend nach Pristina verlegt werden.
Ejupi war kurz nach der Tat festgenommen worden. Ihm gelang es jedoch, aus dem Gefängnis im US-Stützpunkt Bondsteel zu entkommen. Seine erneute Festnahme erfolgte im Juni 2004 in der albanischen Hauptstadt Tirana. Er wurde daraufhin von den albanischen Behörden an die UNO-Polizei im Kosovo überstellt.