Weil Alt-Kanzler Helmut Schmidt und seine Frau Loki in einem Theater rauchten, reichte eine Nichraucherinitiative Klage wegen Körperverletzung ein.
Altbundeskanzler Helmut Schmidt und seine Frau Loki sind von einer Nichtraucherinitiative angezeigt worden, weil sie sich das Rauchen in der Öffentlichkeit nicht verbieten ließen. Die Hamburger Staatsanwaltschaft bestätigte nach Angaben der "Bild"-Zeitung den Eingang einer Anzeige wegen Körperverletzung und Verstoß gegen das Rauchverbot. Die Anzeige werde jetzt rechtlich geprüft, sagte ein Behördensprecher laut dem Bericht.
Exklusiver Aschenbecher zur Verfügung gestellt
Trotz des
seit Jänner in Hamburg geltenden Rauchverbots zündete sich das Ehepaar beim
traditionellen Neujahrspunsch im Theater "Winterhuder Fährhaus" am 6. Jänner
Zigaretten an. Das Theater stellte ihnen sogar exklusiv einen Aschenbecher
zur Verfügung.
Ärzte raten vom Aufhören ab
Ans Aufhören denken die
beiden nicht. "Sogar die Ärzte raten uns davon ab", sagte Loki Schmidt
damals der "Hamburger Morgenpost". Die Umstellung würde zu viel Stress für
den Körper bedeuten. "Ich habe im Alter von zehn Jahren mit dem Rauchen
angefangen", sagte die 88-Jährige. Sie wünschen sich vor allem eins: "Dass
wir den 90. noch zusammen feiern." Im Dezember steht der runde Geburtstag
von Helmut Schmidt an, im März 2009 folgt ihrer.
Absolute Ausnahmeregelung
Das Theater betonte, die Raucherlaubnis
für die Schmidts sei eine absolute Ausnahmeregelung. "Bei diesen treuen
Ehrengästen ist das selbstverständlich", sagte Sprecher Remmer Koch. Selbst
im Hamburger Rathaus dürften die beiden rauchen. Dies sei auch von allen der
rund 500 Gäste am Sonntag akzeptiert worden. "Keiner hat sich beschwert, und
alle anderen Raucher sind vor die Tür gegangen", sagte Koch.