Anne Darwin wurde nicht gegen Kaution freigelassen, weil sie keine fixe Adresse in Großbritannien und gute Verbindungen nach Panama hat.
Die Frau des nach fünf Jahren wieder aufgetauchten britischen Kanufahrers bleibt wie ihr Mann vorerst in Haft. Dies entschied der zuständige Richter am Dienstag bei einer Anhöhrung in Hartlepool. Eine Freilassung auf Kaution lehnte er ab, nachdem der Staatswalt davor gewarnt hatte, dass Anne Darwin womöglich verschwinde. "Sie hat keine feste Adresse in Großbritannien und sie hat starke Verbindungen zu Panama", sagte Staatsanwalt Philip Morley. "Außerdem hat sie Geld auf Offshore-Konten."
"Kanu-Mann" bleibt in Haft
Der vor fünf Jahren
verschwundene Brite John Darwin bleibt wegen mutmaßlichen
Versicherungsbetrugs in Haft. Ein Richter in der nordenglischen Stadt
Hartlepool ordnete am Montag seine Festsetzung bis zum kommenden Freitag an.
Dann wird es einen weiteren Gerichtstermin geben. Die Polizei
veröffentlichte inzwischen ein neues Foto des 57-Jährigen. Die Bevölkerung
wurde um Hinweise gebeten, wo sich Darwin in den vergangenen Jahren
aufgehalten haben könnte.
Gedächtnisverlust?
Dem ehemaligen Gefängnisaufseher wird
vorgeworfen, seinen Tod bei einem Kanu-Unfall 2002 vorgetäuscht zu haben, um
seine Lebensversicherung im Wert von 25.000 Pfund (35.000 Euro) kassieren zu
können. Anfang des Monats tauchte er plötzlich wieder auf und machte
Gedächtnisverlust geltend. Das veröffentlichte Foto zeigt ihn mit längerem
Haar und Bart. Laut Polizei soll Darwin es benutzt haben, um 2003 unter
falschem Namen einen Pass zu erlangen.
(c) APA
Name und Geburstdatum bestätigt
Vor dem Richter
äußerte sich der Beschuldigte nicht zu den Vorwürfen. Er bestätigte
lediglich seinen Namen und sein Geburtsdatum. Nach vier Minuten war der
Haftprüfungstermin schon beendet. Darwins Frau Anne, der Komplizenschaft
vorgeworfen wird, befand sich am Montag ebenfalls in Polizeigewahrsam in
Hartlepool und wurde von Beamten verhört. Sie war am Sonntagmorgen aus
Panama mit Zwischenstopp in den USA nach England zurückgekehrt.
Polizeisprecher Tony Hutchinson zeigte sich vor Journalisten am Montag besonders empört darüber, dass das Ehepaar auch seine eigenen Söhne so schwer getäuscht habe. Es gebe keinerlei Hinweise, dass die beiden jungen Männer von dem Betrug gewusst hätten. Diese haben sich öffentlich von ihren Eltern abgewendet.